Roadtrip Tag 16 – Lago Maggiore

Heute haben wir uns einen ganzen Tag für den Lago Maggiore genommen. Uns war natürlich klar, daß wir uns da nur einen kleinen Teil ansehen werden können und wir haben uns daher den botanischen Garten (Villa Taranto) vorgenommen. Unser Zimmer ist btw echt cool, hat eine kleine Küche dabei und auch ein wirklich großes Badezimmer. Das können wir bei dem Preis (55€ die Nacht) sehr empfehlen.

Gleich in der früh sind wir auf die Suche nach einer Tankstelle gegangen, denn die vielen Kilometer vom Vortag haben den Tank bedenklich geleert. Wir wurden bei einer fast günstigen (1.37€ für Benzin) Tankstelle fündig, die dummerweise eines der alten zentralen Zahlterminals hatte. Man geht also hin, es blinken die Zapfsäulen am Display und ich wähle meine 1. Das Ding ignoriert mich. Habe dann den Button für Sprache ändern gefunden, das ging. Wieder die Zapfsäule gewählt, nix. Dann bemerke ich mitten in den Grafiken den Text Karte einschieben. AH! Also Karte rein, die blinkenden Zapfsäulen verschwinden, das Ding schreibt in italienisch (ist doch egal, was man für eine Sprache wählt) viele spannende Dinge hin, bis der Bildschirm schwarz bleibt. Und schwarz bleibt. Ich tippe mal vorsichtig die erste Stelle des Pins, ein * erscheint. Ich komplettiere den Pin und drücke enter. Dann kommen die blinkenden Zapfsäulen wieder, ABER dieses mal kann ich auch eine auswählen. Und sogar tanken. So spannend kann ein Tag anfangen.

Als nächstes fütterten wir uns selbst. Wir haben beim örtlichen Lidl Brot, Frühstücksgebäck (Blätterteig mit Würstl und Pesto) gekauft und wollten das am See frühstücken. Nur kamen wir in einen Stau, weil sie gerade heute mitten in einem Dorf den Belag abfräsen wollten. Haben wir also im Auto gefrühstückt. Nicht so romantisch, aber die Zeit war gut genutzt.

Die Straßen sind hier wieder einmal echt eng. Bei der Umfahrung der Baustelle dachte ich mehrmals, das endet in einer Einfahrt, aber das ist hier eine normale Straße. Selbst die Hauptuferstraße hat so ihre Engstellen.

Im Gegensatz zum Gardasee gibt es hier scheinbar genug Geld. Die echt teuren Autos fahren rum, alles sieht gepflegter aus und es gibt hier ein Astoria und ein Grand Hotel, die echt was hermachen.

Die Anfahrt zum botanischen Garten war auch nach der Baustelle noch spannend, denn man fährt in eine Einbahn, und ohne Vorwarnung oder Schild ist rechts die winzige Einfahrt zum Parkplatz des Gartens. Wir sind natürlich daran vorbei und dann geht es auf eine Stadtrundfahrt um den Berg rum. Die Straßen werden dabei im Dorf so schmal, daß ich schon Angst hatte, nicht mit dem Auto durchzukommen. Beim zweiten Anlauf haben wir es dann in den Parkplatz geschafft und trotz des miesen Wenderadius des Toyota konnte ich einen Platz ergattern. Der Eintritt mit 11€ ist nicht geschenkt, aber der Garten ist es auf jeden Fall wert. Der Eingangsbereich fängt noch harmlos an.

Danach kommt das Dahlien Labyrinth. Da wird es schon sehr fetzig.

Im ersten Glashaus findet man riesige Teichblätter, die es gerne warm haben (30°C Wasser).

Ach ja, wie kam es zu dem Garten. 1931 wurde das Grundstück verkauft und ein schottischer Kapitän hat es gekauft (war wohl nicht zu arm, der Kapitän). Er hat da so ziemlich alles rausreißen lassen, hat 9 Jahre ein Bewässerungssystem und die Gartenbauwerke errichten lassen und 1940 war er dann halbwegs fertig. Damit sein heiliger Garten nicht zerstört wird, hat er 1952 alles dem Staat geschenkt und ist 1964 am Grundstück begraben worden. Die Idee des guten Schotten war: Es muß ein Garten nach englischem Vorbild sein. Naja, er hat einiges geschaffen. Das war seine kleine Villa (heute Präfektur der Provinz).

Von oben hat man immer wieder eine wunderbare Aussicht auf den See. Und da es in der Sonne warm ist, tummeln sich auch viele Eidechsen…

Ein zentrales Stück ist der mit Wasserfällen durchzogene Bereich, mit Beobachtungspavillion oben. Mit den Palmen sieht es fast so wie in einem kalifornischen Garten aus, nur viel grüner.

Noch weiter oben haben sie ein weiteres Glashaus mit Grünpflanzen und einem Lilienteich.

In Schlangen führt der Weg durch riesige Bäume wieder zum Ausgang.

Wir wollten danach an den See, aber mit einem kalten Kaffee vom Mäcki. Der nahe McDonalds war aber nur ein Miniding ohne Auswahl, also sind wir entlang des Sees zum nächsten gefahren. Der war aber in einem Einkaufszentrum, sodaß wir die herrlichen Kaffeespezialitäten (ja auch Astrid mag die) vor Ort genossen haben. Damit war es schon wieder spät genug um mit ein paar Zwischenhalten am See zum botanischen Garten zurückzukehren, denn die Nachmittagssonne versprach noch einige wunderbare Bilder.

Und wir wurden schon im Labyrinth nicht enttäuscht.

Kaffee macht Astrid munter und lustig. Ich muß mir da wohl was einfallen lassen, denn so happy habe ich sie bei knappen 30°C selten gesehen.

Alles sieht bei Nachmittagssonne gut aus, einiges sogar ganz sicher besser als in der Früh.

Danach ging es aber endlich auch an den See, wo man schöne Ausblicke auf drei Inseln hat. Die kann man auch per Boot besuchen (13€ pro Nase), aber die ‘schöne Insel’ will gleich noch einmal 24€ für den Eintritt. Das war uns dann doch ein wenig zu heftig.

Astrid hat zum Abschluß ihre Zehen im nicht so gar arg kalten Wasser gebadet, während ich noch einige Fotos vom See im Nachmittagslicht gemacht habe. Wer btw weiß was das für ein Vogel ist, bitte melden.

Das Abendessen wurde heute bei Mäcki eingenommen, da sie hier Spezialburger und –Wraps anbieten, die Astrid noch nicht kannte (und jetzt wirklich schätzt). Der Besuch beim lokalen MediaMarkt (hier MediaWorld) war enttäuschend, denn sie hatten auch nur wenige aktuelle Handies für Kameratests. Und die sie hatten, waren nicht geladen und im Ziegelsteinmode.

Damit fuhren wir auf einer spannenden TomTom Strecke mit winzigen Straßen und Gassen zurück zum Hotel und planten den kommenden Tag, der uns über den Como-See wieder zum Gardasee bringen sollte.

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