Der Tag begann wieder strahlend sonnig, aber davon sollte ich nicht viel haben, denn an dem Tag waren Fahren und Mietautovertrag verlängern Programm:
Dieses Jahr hat sich Holiday Cars etwas besonders Spannendes zur Unterhaltung der Urlauber ausgedacht: Jeder Mietvertrag wird auf 30 Tage begrenzt. Will man sein Auto länger haben, muß man nach 30 Tagen (und hier beachte man genau nach 30 Tagen) zu einer beliebigen Alamo-Station fahren und seinen Vertrag erneuern. Das wäre nur zum Schutz des Kunden, denn so könnten die Autos besser gewartet werden. Zumindest sagte das Holiday Cars.
Beim Ausleihen des Autos fragte ich, ob man die zwei Gutscheine nicht gleich einlösen könnte (was ich einmal bei National geschafft hatte, die den gleichen Schwachsinn versucht hatten). Nein, natürlich nicht, denn die beiden Gutscheine seien völlig getrennt. Die Frage nach einem Katalog von Alamo-Stationen wurde auch barsch beantwortet: ich soll einfach die Hotline anrufen. Kataloge mit Stationen gäbe es nicht.
Ich erwartete mir daher heute viel Spaß, denn wenn sie das Auto warten wollten oder gleich tauschen, dann hätte ich alles umräumen müssen. Und in meinem Auto ist wirklich viel drinnen! Weiters stellte sich bei einer online-Suche heraus, daß es garnicht so viele Alamo-Stationen gibt. Ganz Georgia hat z.B. gerade mal 5. Florida hat mehrere, aber davon nicht allzu viele in erreichbarer Nähe. Praktisch findet man Alamo nur an großen Flughäfen und selten in Touristenhochburgen. Mir standen daher eigentlich nur Jacksonville, Daytona Beach und Gainesville zur Verfügung. Da das Wetter an der Westküste besser ist, habe ich Gainsville (nicht an der Küste, aber auf dem weg dorthin an der Interstate) gewählt.
Nach guten 2 Stunden Fahrt und einer Unterbrechung bei einem Florida Citrus Center kam ich zur angegebenen Adresse und fand außer Wald nix. Es stellte sich dann heraus, das der Regional-Flughafen die Adresse hat (ist in dem Wald). Also zum Regionalflughafen gefahren. Mei ist der lieb. Hat einen Terminal und die Ein/Ausladezone ist nur ein paar Meter lang. Der Car Return Platz ist ein Teil des allgemeinen Parkplatzes, kein Schranken, kein nix. Nur eine Hinweistafel, man wird abgeschleppt, wenn man sich mit seinem Auto dort hinein stellt. Ich parke also direkt vorm Terminal und will gerade reingehen (weil ich vermute, daß die Alamostation nur ein Schalter ist), da kommt mir ein Mann entgegen und fragt, ob ich das Auto zurückbringen will. Ich verneine und erwähne meine Vertragsverlängerung. Er sagt, er kommt eh gleich. Also ich in das Terminal hinein und falle dabei fast über das einzige Förderband der Gepäckausgabe. Habe ich das schon erwähnt, mei ist der lieb?
Ich finde den Alamo/National Schalter leicht, ist ja auch nicht so groß. Dort steht auf einem Zettel, daß sie ausverkauft sind. Mir egal, ich will ja eh kein Auto. Der Mann eilt kurz darauf wieder zum Schalter, winkt zwei Frauen zu sich, macht mit denen schnell einen Vertrag (sie haben scheinbar reserviert). Sein Verhalten ist überraschend unterschiedlich zu dem was ich von LAX gewöhnt bin: Er ist nett, plaudert freundlich, macht Scherze. Kein Rummuffeln und blöd fragen. Dafür dürfte er Boss, Angestellter und Autozuständiger in einer Person sein.
Kurz darauf bin ich dran. Ich erkläre ihm, daß ich einen langen Vertrag habe, der aber aufgrund der 30 Tagegrenze in zwei Teile zerhackt wurde und ich eigentlich nix anderes will, als die Verlängerung zu aktivieren. Er fragt wieder Alamo oder National.
Irgendwie sind die beiden Firmen nun eine, aber sie haben es nicht geschafft sich auf ein System zu einigen. Der arme Mann hat dort wirklich zwei getrennte Computer stehen und arbeitet je nach Firma auf dem einen oder anderen. Ich gehe mal davon aus, wenn man ihn um 3 Uhr in der Früh weckt, seine ersten Worte sind: Alamo oder National? Er nimmt jedenfalls meinen alten Vertrag, meinen zweiten Gutschein und tippt wild herum. Er fragt ob ich wirklich bis zum 25 Oktober gebucht habe. Ich stimme zu. Dann tippt er wieder wild herum, runzelt die Stirn, tippt weiter. Das wiederholt sich ein zwei Minuten lang. Dann druckt er einen Zettel aus, meint noch, daß der Zettel nicht das wiedergibt was er im Computer hat und meint, das wäre es gewesen. Einen schönen Tag halt noch.
Also gehe ich mit meinem alten Vertrag, mit einem neuen Zettel ohne jegliche Unterschrift und der Information, daß die Daten am Zettel eh nicht so ernst zu nehmen sind wieder zu meinem Auto und fahre weg. Wenn ich jetzt frage, was das ganze bringen soll (außer mir Ärger beim Planen einer geeigneten Station), dann wird das mit der Antwort schon schwerer. Denn der Typ hat mein Auto zwar gesehen, aber nur aus 20m Entfernung. So gut ist die Fernwartung wohl noch nicht. Aber ich werde mich nicht beschweren, es war unkompliziert und fast schmerzfrei.
Weiter ging es die I75 nach Süden und nach weiteren 2 Stunden fahrt (und einem Walmartbesuch) erreichte ich Clearwater. Der Campingplatz ist eh altbekannt. Im folgenden ein Erinnerungsfoto mit meinem Zelt (auf letzter Runde) und meinem neuen/alten Mietwagen:
Ein Besuch im Pool (Wasser als auch Luft +-30°C) rundete den Tag ab. Mein Schlaf wird btw von einem Baum aus bewacht. Wer weiß was das für ein Vogel ist, bitte melden; ich weiß es nicht:
Morgen geht es weiter in den Süden. Ein botanischer Garten mit dem Highlight Orchideen steht auf dem Programm.