Heute habe ich wohl eine der längsten Tagesfahrten gemacht, die man von Miami so machen kann: einmal Key West und zurück:
Die Karibik dampft immer noch ganz heftig vor sich hin und hat wieder eine zu untersuchende Wetterkonstellation hervorgebracht:
Das Gute an der Sache ist, daß offensichtlich das ganze auf dem Meer nach Norden zieht und die USA in Ruhe läßt. Nur heute haben ein paar Wolken den Weg nach Miami gefunden. Ich bin daher in den Süden geflohen. Ja, man kann noch südlicher als Miami fliehen, ab nach Key West!
Ganz im Norden auf dem Overseas Highway war es noch wolkig:
Zudem ist es auch noch ‘breezy’, also ganz schön windig. Auf einem Key haben sich jede Menge Schmetterlinge und Libellen hinter einigen Palmen vor dem Wind versteckt:
Der Wind wurde zwar den ganzen Tag nicht schwächer, die Sonne hat sich im Süden aber sehr bald durchgesetzt. Und da war man über den Wind sehr froh; man wäre sonst wohl gebraten worden.
Die Straße über die Keys hat ganz natürlich jede Menge Brücken. Wie sonst soll man eine Straße von einer Insel zur nächsten bauen. Trotzdem ist alles sehr flach:
Besonders hervorstechend ist eigentlich nur eine Brücke: Die seven miles bridge. Sehr lange geht die neue Brücke flach über das Wasser, nur an einer Stelle erhebt sie sich ein wenig, um Schiffe passieren zu lassen:
Danach geht es wieder meilenlang flach über das Wasser. Die alte Brücke (rechts im Bild) sieht schon sehr wenig vertrauenswürdig aus; stellenweise ist das Geländer schon abgerostet:
Zirka 130 Meilen nach dem Start war ich am südlichsten Punkt der USA (zumindest des Festlandes). Jeder will ein Foto von dem Punkt haben, also habe auch ich eines gemacht. Wie schon beim letzten mal habe ich die Umgebung lieber nicht gezeigt (ist nur ein Militärstützpunkt). Zusätzlich war heute echt was los in Key West. Überall Leute, jede Menge Rikschafahrer, die um Fahrgäste gebuhlt haben (und dabei 1$ pro Minute verlangen!); also volles Remmidemmi!
Wie man schon auf der Tonne geschrieben sieht, liegt Key West Kuba näher als Miami. Das Wetter war trotz windiger Kaltluft mit deutlich jenseits der 30°C Marke tropisch, nur feucht war es zum Glück garnicht. Dafür konnte sich die Sonne bei der klaren Luft voll entfalten. Ein Mikrowellenofen ist im Vergleich nix.
Gleich neben dem southernmost point liegt das southernmost house:
Weiter ging es mit dem Auto quer durch Key West (also nicht einmal eine Meile) zum historic harbour district. Das Gebiet um den Mallory Square ist die absolute Touristengegend. Dort muß man für einen Parkplatz 4$ die Stunde zahlen. Wie ich gerade dort reinfahren wollte, bleibt ein Auto beim Rausfahren stehen. Fragt mich der Fahrer ob ich auch nicht lange bleiben will und drückt mir seinen Parkschein in die Hand. Wäre noch für 4 Stunden gültig. Also konnte ich gratis parken. Was für ein Glück!
Seit meinem letzten Besuch in Key West (nun wohl 11 Jahre) hat sich einiges geändert. Der Mallory Square ist kleiner geworden, weil der Parkplatz ein Stück davon abzweigt. Früher war es wichtig sich dort den Sonnenuntergang anzusehen. Heute legen dort Kreuzfahrtschiffe an:
Gleich um die Ecke ist das Schiffswrackmuseum. Dort haben auch die Trolleys ihre Hauptstation:
Museen sind überhaupt total in. Hier das Mel Fisher Maritime Museum:
Man versucht offensichtlich alles um Touristen anzulocken. Selbst überdimensionale Puppen sind im Einsatz:
Der Mallory Square ist vom weiteren Hafendistrict leider durch privaten Besitz (und nun teuren Resorts) getrennt. Nach einem kurzen Marsch durch Straßen, kommt man auf den Historic Marina Boardwalk. Da ist am Abend angeblich die Hölle los. Restaurants reihen sich an Bars:
Am Kai kann man sich Boote leihen, Fischtouren buchen (ca. $550 pro Boot und Tag!), Segelfahrten buchen usw. Das alles kann aber eine geübte Katze nicht am tiefen Schlafen hindern:
Vor dem Kai stehen Boote dicht an dicht:
Wieder am Weg zurück zum Mallory Square kommt man an einigen hübschen Häusern vorbei:
Auch mehr oder minder berühmte Häuser sind darunter. Wie zum Beispiel Sloppy Joe’s Bar, in der Hemmingway oft zu Gast war:
Das Hemmingway Haus habe ich mir wieder gespart, da wollen sie nur ganz fürchterlich abkassieren. Dafür habe ich ein Ripley’s Believe it or not gefunden (wohl eine Zwergausgabe) und einen Harley Davidson Shop:
Einkaufen ist auch ein wichtiges Detail in der Gegend. Scheinbar gehen aber die Geschäfte nicht wie gewünscht, denn überall wird mit Sonderangeboten um sich geworfen. T-Shirts kosten selten mehr als $7. Die Häuser sind aber auch mit Geschäften recht hübsch:
Seltsam ist, daß an zumindest zwei Stellen in der Stadt ein Hahn herumläuft. Keine Ahnung was die Gockeln da tun:
Nach dem Rundgang mußte ich mich wieder in den Norden begeben, der Besuch des südlichsten Punktes meiner Reise war damit abgeschlossen. Beim Bahia Honda Key habe ich noch ein hübsches Foto der alten Brücke geschossen; den zugehörigen Statepark habe ich leider aus Zeitmangel nicht mehr ansehen können:
Wieder am Festland ging es noch schnell zum Futterkaufen. Inzwischen hatte sich die Wolkendecke gelockert und der Sonnenuntergang war selbst über dem Parkplatz des Supermarktes bemerkenswert:
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