Wenn schon die NPs alle geschlossen haben, dann will man wenigstens möglichst abwechslungsreich unterhalten werden. Daher haben wir uns für heute ein Flugzeugmuseum vorgenommen und auf der Weiterfahrt einen Abstecher zur London Bridge am Lake Havasu.
Das Flugzeugmuseum liegt nur ein paar Autominuten vom Motel entfernt. Wir konnten daher entspannt das Gratisfrühstück am Pool genießen, denn das Museum sperrt erst um 10 Uhr auf. Die Rückgabe der Schlüssel war schnell erledigt. Auf die Schlüssel würde auch keiner so schnell vergessen, denn wenn man zwei in der Hose hat, zieht es die einem schon fast aus:
Tatsächlich haben wir es ohne Stress geschafft, pünktlichst beim Eingang des Museums sein. Das erste Flugzeug wartete dort schon unter Palmen:
Das Museum ist recht klein; es besteht nur aus zwei Hangarn und einer kleinen Außenfläche. Das Besondere an dem Museum ist, daß praktisch alle Flugzeuge flugfähig sind (und nicht nur leere Hüllen wie in anderen Museen). Fangen wir also gleich mit dem ersten Hangar an:
In einer Ecke wird auch jede Menge an Informationen über Flugzeugträger verbreitet. Man sieht heute die Flugzeugträger ziemlich gleich, aber man sollte nicht vergessen, daß es früh angefangen hat: Flugzeuge wurden mit Katapulten ‘abgeschossen’, die dann nach erfolgtem Flug im Wasser gelandet sind. Die aber bei Wellen wieder an Board zu bekommen, war eine mühsame und gefährliche Geschichte: Das Flugzeug schwamm mit Motor auf ein Netz und wurde damit nach oben gehievt.
Man sollte jedoch nicht vergessen, daß auch Zeppeline Flugzeugträger waren. Die Dinger waren in den Dimensionen den jetzigen Flugzeugträgern ebenbürtig. Nur flogen sie:
Das Landen auf einem Zeppelin war aber auch nicht simpel. Oben auf ging es nicht. Man flog von unten heran, hängte sich an einen Haken und wurde mit einem Kran an Bord gehievt. Schaurig.
Noch schnell ein Überblick über die erste Halle,
bevor es in den Außenbereich gegangen ist.
Rechts ist ein Hangar des Museums zu sehen, links das Flugfeld des örtlichen Flughafens. Die Sonne war echt unbarmherzig hell, trotz Sonnenbrille sieht man dort wenig:
Die Flugzeuge wurden wirklich alle liebevoll restauriert. Auch die Original Dekozeichnungen strahlen:
Wie wir so rumstreunen, startet gerade ein alter Doppeldecker auf dem Flugfeld. Dank flotter Kamera und 1000er Zoom, konnte ich es für Euch festhalten:
Noch ein paar der alten Stücke:
Im zweiten Hangar stehen größere Kampfflugzeuge. Man kennt die Bilder von den fliegenden Festungen mit den vielen Auswüchsen, wo allerhand Schießwaffen rausstehen. Hat sich schon jemand Gedanken gemacht, wie aus so einem Dippel geschossen wurde?
Ich vergrößere gerne den weißen Hinweiszettel und frage mich, wer hat sich das freiwillig angetan? Oder was hat man den Leuten getan, daß sie sich das angetan haben?
Und hier das ganze Monster:
In einem anderen Teil des Hangars kann man den Leuten beim Renovieren zusehen (und man soll natürlich spenden):
Wer hat sich schon mal Gedanken gemacht, wie die Flugzeughüllen befestigt sind? Ich kam ziemlich ins Staunen: Mit vielen Schrauben und Nieten.
Manchmal so vielen, daß man sich fragt, wofür das Blech noch da ist:
Man kann auch in manche Flugzeuge rein gehen. In die fliegende Festung nur gegen weitere 5$, in den Transporter sogar gratis:
Wer will nicht da in den Sitzgurten rumsitzen? Man kann natürlich auch ins Cockpit, das für 4 Leute irgendwie Platz hatte (man ist das eng):
Die einfache Aussage, ‘mach mal den Schalter an’, kann hier kompliziert werden:
Zum Abschluß noch ein wenig moderneres Flugzeug:
Wie gesagt, das Museum ist klein aber fein. Weiter ging es durch die Wüste in Richtung I40. Dabei kommt man irgendwann am Lake Havasu vorbei. Wir haben aber vorher noch ein wenig Pause gemacht. Man muß sich ja stärken. Öd ist die Gegend:
Und trockener als das Meßgerät messen kann. Warm ist es zum Glück auch (es weiß nur keiner mehr, welche Zeitzone da eingestellt ist):
Weiter ging es durch die Wüste, spannend ist es für Autofahrer dabei weniger:
Diese Gebüsche sind schon ein Highlight:
Nach einem Anstieg
ist die Aussicht auf den Lake Havasu erreicht:
Dort ist es idyllisch, obwohl wegen des Wochenendes viele unterwegs waren:
Ein paar Meilen später kommt man zur Stadt, Havasu City:
Dort mitten in die Einschicht hat ein reicher Typ die alte London Bridge gebracht, um Touristen in die Wüste zu locken. Gerüchten folgend soll er fest geglaubt haben die Tower Bridge zu kaufen, aber die geben die Briten nicht her. Er hat also die London Bridge gekauft, jeden Stein einzeln nummeriert, abgebaut, nach Kalifornien geschippert und per Lastwagen in die Wüste geschafft. Dort mußten sie nur noch einen künstlichen Kanal ausheben, damit die Brücke auch etwas überspannt. Und schon stand die Brücke dort. Ich bin aber erst einmal durch das britische Dorf gewandert:
Aber jetzt, die Brücke:
Im Gegensatz zum letzten mal war es nicht ausgestorben und jede Menge Leute sind rumgewuselt. Es sieht auch viel weniger verfallen aus. Na, geht doch:
Was den Franzosen die Heizung im Winter bei den Schanigärten, ist den Amerikanern die Wassersprühanlage. Anderes Problem als bei den Franzosen:
Am Abend konnten wir in der Wüste bei Needles einen wunderbaren Mond in der kristallklaren Luft bewundern (was ein 1000er Tele nicht alles kann. Das Foto ist btw freihand ‘geschossen’ worden).
Am nächsten Tag sollte es auf die Route 66 gehen.