Technikspielecke – TomTom Discovery

Ich hatte schon ‚immer‘ TomToms und konnte mich mit Navis anderer Hersteller (Garmin und Co) nicht anfreunden. Der 6200er wurde aber nach jedem Update gefühlt noch einmal langsamer und es wurde echt schon extrem mühsam. Ich brauchte schon Minuten mit laufendem Motor vor dem Wegfahren, um nur eine Zieleingabe zu machen. Also mußte der neue Discovery her, obwohl sie da die integrierte SIM Karte weggespart haben.

  • Die Sim-Karte ist weg. Internet geht nur mehr per Handy. Im Gegensatz zu früher, braucht es dazu aber keine App am Handy, es reicht Bluetooth Tethering aufzudrehen. Das geht bei meinem Sony stabil, wenn nur nicht der Energiesparmodus das Thethering hie und da abdrehen würde. Dafür kann aber TomTom nichts. Weniger nett ist die Tatsache, daß WLAN im Auto nicht genutzt werden kann. Wer also z.B. in den USA Autos mit lokalem Hotspot hat, hat Pech gehabt. Das ist eine sinnfreie Einschränkung.
  • Das Display ist wieder anders aufgeteilt. Durch die 7 Zoll haben sie mehr Platz und es wird wieder alles anders. Ist natürlich Gewöhnungssache, man kann den alten Mode auch nicht mehr einstellen. Mühsam ist, daß man manche Dinge im Navigationsmode nicht mehr machen kann. Ja, der Fahrer soll eh nicht, aber warum darf der Beifahrer nicht mehr?!? Das ist mühsam. Manchmal bleibt einem nur übrig die Navigation abzubrechen, sein Ding zu machen und die Navigation neu zu starten.
  • Man bekommt viel mehr Updates. Ich habe bei mir ganz Europa drauf. Das ist blöd, weil dann zumindest am Anfang die Updates in Gigabytes gerechnet werden. Das dauert länger als der Akku hält. Also muß ich das Gerät erst recht abbauen, ins Haus nehmen, dort an die Versorgung hängen und die Updates einspielen. Da ist es nicht so einfach, das Auto in der Garage zu parken und da kommen die Updates unauffällig. Ich habe es auch noch nicht geschafft, daß die Updates automatisch kommen. Ich muß jedes mal in die Karten gehen, um zu sehen, ob Updates da sind. Irgendwie nicht Sinn und zweck der Sache.
  • Die Fahrspuranzeigen. Immer wieder ein Kampf. Beim 6200er konnte man den Kompromiss einstellen, daß man den Bildschirm teilt. Einerseits die Karte, andererseits die graphische Darstellung der Kreuzung. Jetzt wo sie noch mehr Platz haben, geht das nicht mehr. Einerseits findet man nur durch sehr langes Suchen, wie man den Vollbildschirm abstellt, andererseits kann man es nur ein oder ausschalten, split screen gibt es nicht mehr. Dafür zeigen sie nicht nur die nächste Kreuzung an, sondern bei komplizierten Auf/Abfahrten den ganzen Bereich. Wenisgtens was. Wenn einem das Ding verwirrt, kann man durch Berührung die Karte wieder bekommen. Nur will ich wirklich gerade bei Auf/Abfahrten am Navi rumtippen?
  • Der Slot für Speichererweiterungen ist weg. Das Ding hat zwar 32GB, das ist es dann aber. Für Europa + USA reicht es. Jetzt. Keine Ahnung wie sich Karten in der Zukunft entwickeln.
  • Die Sprachsteuerung geht jetzt flüssig, aber hat trotzdem ihre Macken. Ich will zu einer Adresse navigieren, TomTom wiederholt die korrekte Adresse und meint dann, dahin kann er nicht navigieren. Gebe ich die gleiche Adresse per Hand ein, geht es problemlos. Passiert nur manchmal, ist aber ärgerlich.
  • Der Erstinstallationsprozess ist Horror. Da hätte ich das Gerät gleich wieder zurückgeschickt. Offenbar war er mit Dingen beschäftigt, die nicht zu sehen waren. Daher konnte ich keine Karten laden (Auswahl blieb einfach leer) oder ähnliches. Mehrmals booten und Geduld (in Minuten!) waren dann erfolgreich. Aber sowas darf beim Erstinstallieren nicht passieren.
  • Die POIs sind deutlich besser geworden. Viele Geschäfte werden jetzt gefunden und stimmen auch. Details, ob z.B. ein Walmart ein kleiner, mittlerer oder großer (Neighborhood, Standard Supercenter) ist fehlen weiterhin.
  • Man kann nur eine englische Stimme wählen, wenn man die Anzeige auf Englisch stellt. Die deutsche Stimme mit englischen Straßennamen ist aber schlimmer als jeder Deutschenwitz. Nicht anhörbar. Ich könnte aber schon eine englische Anzeige mit deutscher Stimme haben; nur nicht umgekehrt.
  • Es gibt keine US Englische Computerstimme, nur eine britische. Ich fahre daher mit britischer Stimme durch die USA. Schlimmer geht’s kaum.
  • Alle selbst eingespielten POIs funktionieren auf dem Gerät NICHT!!! Die werden einfach nicht gesynced und sind halt einfach weg. Damit fehlen mir jetzt meine POIs von über 10 Jahren USA Fahrten.
  • Die Alternativen 3 Routen, die einem nun immer angeboten werden, haben einen riesigen Bug: Bei kurzen Strecken werden die Alternativen sehr kreativ und sinnfrei. Bei langen, ist es ein tolles feature. ABER, wenn man die Fahrt unterbricht (z.B. Tanken), dann wirft der TomTom die Alternative über Board und fährt ohne jeglichen Hinweis auf der ‚besten‘ Route. Und wenn das bedeutet, er fährt die gerade gefahrene Strecke wieder zurück, denn die gewählte Alternative wird einfach heimlich gelöscht!!!
  • Die Anzeige hängt mächtig hinter her. Wenn man in einer Stadt fährt, ist das Gerät nahezu nutzlos. Man sieht den Pfeil des Autos immer zu weit hinten auf der Karte. Hält man an der Kreuzung vor einer Ampel an, zieht der Pfeil erst langsam nach. So ist es extrem schwer, die richtige Straße zu finden, wenn es kurz hinter einander mehrere gibt (wie in Städten nicht unüblich)
  • Der Hinweis, es gibt ein Problem mit der Bluetoothverbindung ist ja nett. ABER er liegt über dem Pfeil des Autos. Solange der Hinweis also da ist, sieht man nicht, wo man auf der Karte überhaupt ist.
  • Zwischenstopps hinzufügen ist mühsam, sie neu anordnen eine Wissenschaft; ein neues Endziel zu machen geht garnicht mehr.
  • Zoomen mit Pinch ist für einen Autofahrer wohl echt ein Scherz.
  • Um den automatischen Zoom beim Fahren zu bekommen, muß man den Nordungsbutton bei jeder neuen Route 2x Klicken. Sonst kein Zoom.
  • Wenn ich ein Ziel in 6mi Entfernung wähle, zeigt mir der TomTom ganz Florida samt Kuba und ich soll sagen, ob das eh paßt. Und zwischenzeitlich zoomed er auf die Erde raus (so als wäre der Planet nicht so ganz eindeutig beim Routen)
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  • Der TomTom hat mich quer durch den Animal Kingdom Parkplatz (zu bezahlen!) geroutet.

So ist das Gerät einfach in der Praxis völlig unbrauchbar.

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