Faith’s Freundin Allison arbeitet seit Sommer in Disneyland. Auch in den USA kann man sich studieren ohne Nebenjob nicht leisten. Oder anders gesagt, gerade in den USA kann man sich das nicht leisten. Sie arbeitet in den Geschäften in der Mainstreet und das ist eigentlich garnicht so lustig. Disneyland (also das in LA) ist anders als Disneyworld (in Orlando). Es sperrt schon um 9 Uhr in der Früh auf (von Frühöffnungen mal abgesehen) und sperrt erst um Mitternacht zu. Die Geschäfte in der Mainstreet bleiben aber noch bis 1 Uhr früh offen und bis alles gereinigt ist (auch das darf man selbst machen) ist es 2 Uhr morgens. Dann folgt der Heimweg über zwar leere Straßen aber bis man im Bett liegt, dauert es nicht zu knapp. Für so einen Job gibt es dann $9 (vor Abzug aller Abgaben!) pro Stunde. Nicht wirklich erstrebenswert.
Jedenfalls einer der Vorteile des Jobs sind die Gratistage. An 16 Tagen im Kalenderjahr kann sie bis zu drei Gäste gratis ins Disneyland mitnehmen (genauer gesagt 16 Tage pro Standort und selbst in Paris darf sie 16 Tage rein). Und wir waren einer der Ehrengäste. Sonst wären wir sicher nicht hingegangen, denn die Preise sind bei Disney absolut durch die Decke gegangen. Waren es 2000 noch $46 pro Tag sind es heute $91 (also durchschnittlich 9% Steigerung pro Jahr!)! Das Parken mit $12 kommt dann auch noch dazu.
Leider kam es am Treffpunkt zu einer längeren Wartezeit, da Alley zunächst Ihre heilige ID vergessen hatte und dann ein Unfall die Interstate versperrte. Daher hatte ich genug Zeit dieses Foto vom Eingang des Adventurelands zu machen:
Der Gästepaß ist auch gleich ein Hopperpaß. Für diejenigen, die nicht wissen was das ist: Disneyland besteht aus 2 Ländern (Disneyworld aus 4, Disney Paris auch schon aus 2). Mit einer $91 Karte darf man aber nur in ein Land rein, nur spezielle Hopperpässe (i.a. Mehrtagespässe) erlauben das Wechseln der Länder. Wir konnten also an dem Tag das best of von beiden Ländern machen. Überraschend war, daß Alley uns auch noch bis zu Ihrem Dienstbeginn Gesellschaft geleistet hat und ich so viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel geschildert bekommen habe.
Das California Adventureland kann man sich als best of der ‚Nicht-Magic-Kingdom‘ Länder in Orlando vorstellen. Wirkt aber dadurch auch sehr zerissen und seltsam. Hier sind wir im MGM-Teil:
Da ich kein Hochschaubahnfreak bin, ist es etwas schwer im Adventureland geeignete Attractions (man beachte, in Disneyland heißen die Fahrten nicht rides) zu finden. Zu viele kranke Dinge sind dort zu haben. Die Muppets 3D (ein 4D Kino + animierte Puppen) gefiel mir schon in Orlando gut und mußte natürlich auch in LA dabei sein:
Der Riverraft ist auch nett. Wie im Original wird man aber kaum durch das wilde Wasser naß, sondern vorwiegend durch spritzende Rohre, Geysiere oder ähnliches. Zum Zeitpunkt des Bildes konnte ich da jedoch nicht fahren, denn die Warteschlange war zu lange. Wir haben uns da einen Fastpass genommen und konnten dann nach fast 2 Stunden (kurz vor dem Schließen des Parks) ohne Warten dran kommen. Und selbst Alley, die privat jede Woche dort ist, hatte eine Premiere: Wir haben die restliche Warteschlange überholt, weil noch 2 Plätze in einem Behindertenraft frei waren. War eine schöne und feuchte Erfahrung:
Bei Disney ist immer alles gestyled und in einer eigenen Welt enthalten. Selbst der Freßplatz sieht in Disneyland fetzig aus:
Der hintere Teil vom Adventureland ist wie ein gigantischer Rummelplatz. Schießbuden und Hochschaubahnen sind dicht gedrängt. Die zerschnippelte Orange beherbergt ein Ringelspiel mit Bienen. Sieht fast wie Bee-Movie aus (obwohl das ja vom Mitbewerber ist). Im Vordergrund sieht man die Startbahn einer ziemlich kranken Hochschaubahn; man wird da mit Megabeschleunigung raufgeschossen.
Der See ist derzeit einfach nur schön. Angeblich planen sie eine Abendshow am Wasser, aber noch gibt’s da nix. Dafür steht das Riesenrad still, weil die Gondeln renoviert werden und im nächsten Schritt der Mickey Mouse Kopf links mit der Sonne vertauscht werden soll. Wenn das die einzigen Sorgen sind, die man hat. Zum Zeitpunkt meines Besuchs war übrigens jede Menge (auch bekanntes) wegen Renovierung geschlossen. Alladins Reise war zu, die Electrical Parade war weg, Fantasmic war zu, … Schade.
Um die große Parade im Magic Kingdom nicht zu verpassen, sind wir (nach It’s tough to be a bug) mal schnell rübergehoppt. Hier sehen wir den Beginn der Parade (dank Alley wußten wir, wo der günstigste Beobachtungsort liegt):
Selbst Leute, die wenig von Disney kennen, werden bei der Parade bekannte Gestalten sehen (keine Ahnung wie das in Zukunft gemacht wird, da Disney keine Zeichentrickfilme mehr macht):
Zurück im Adventureland ging sich gerade die Pixar-Parade aus. Da muß man vorsichtig sein, denn so ziemlich alle Wagen und Darsteller spritzen mit Wasser. Und das nicht zu knapp. Hier wurde mir die Geschichte von Alley’s und Faith’s Freund erzählt, der einmal bei der Parade war und von einem Wasserstrahl knapp verfehlt wurde. Er ging also an die Absperrung und brüllte laut, daß sie wohl nicht zielen könnten (im Glauben, die Maschinen sprühen vollautomatisch und zufällig in die Menge). Da nahm er dann ein Vollbad, denn die menschlichen Schützen konnten das nicht auf sich sitzen lassen:
Im Hintergrund sehen wir im folgenden Bild das Markenzeichen des Adenvtureparks, die Golden Gate Bridge (irgendwas muß ja den Namen California erklären):
Der Adventurepark schloß an dem Tag sehr früh, da im Anschluß daran die Halloween-Party stieg (den ganzen Oktober ist das so). Dafür war Halloween praktisch überall und ein eigener Candycorn-Acre war natürlich auch dabei:
Vor dem Abschied aus Adventureland noch ein schneller Blick in den MGM Teil, der bei der tiefen Sonne nett aussieht:
Natürlich sind wir dort in eine Charaktersession gekommen:
Zusammenfassend kann ich es nicht verstehen, warum das Adventureland genausoviel kostet wie das Magic Kingdom: Es ist viel kleiner und hat dem entsprechend weniger Attractions. Laut Alley kommen aber die neuen Sachen nur mehr ins Adventureland, da das Magic Kingdom nicht verändert werden soll. Wer also neue Sachen haben will, muß zwangsläufig ins Adventureland.
Im Magic Kingdom wird man zu dieser Jahreszeit gleich von einem Pumpkin Mickey Gesicht begrüßt:
Schnell wurde es dunkel und noch viel schneller wurde es extrem voll. Keine Ahnung was so viele Leute an einem Wochentag dort wollten. War angeblich nicht üblich. Weitere Attractions wären demnach mit erheblichen Wartezeiten verknüpft gewesen. Der Tiki-room, war aber völlig ohne Warten zu sehen (durch Zufall). Die Herschar an Papageien, Pflanzen, Kakadus und anderen Puppen (selbst der geschnitzte Wandschmuck) singt das Tiki-Lied. Echt cool:
Weil die große Parade so hübsch bei Tageslicht war, mußten wir uns das auch gleich bei Beleuchtung ansehen (wohl auch, weil bei den Menschmassen und den Sperren nicht viel anderes möglich war). Nett sind btw auch die Bezeichnungen für die dort arbeitenden Leute. Die Einweiser/Wachler heißen offiziell viel hübscher: Crowd-Management.
Halloween bringt sogar eigene Bäume zum Vorschein!
Das folgende Bild stammt aus dem Frontierland: Ein Minenwagerl ist hier als Hochschaubahn am Werk:
Das Feuerwerk ist um 9:30 schon recht früh (wenn man bedenkt, das der Attractionsbetrieb bis Mitternacht geht). Und noch viel früher sollte man sich um einen guten Platz zum Ansehen kümmern. Der findet sich in der Nähe dieses Kürbisses:
Im Futureland (gleich um die Ecke vom Schauplatz) ist selbst ein einfaches Ringelspiel etwas Designtes:
Das Feuerwerk hat dann sehr auf sich warten lassen. Technische Probleme sollen daran schuld gewesen sein. Die Menschenmenge hat bei jeder Hinhaltedurchsage ziemlich gestöhnt. Ich möchte da nicht derjenige sein, der verkündet, daß es kein Feuerwerk gibt. Mr. Disney hat das jedenfalls neben mir mit stoischer Ruhe hingenommen:
Endlich kamen die erlösenden Worte, daß das Feuerwerk gleich losgehen sollte. Und es hat sich ausgezahlt zu warten. Das aktuelle Feuerwerk in Disneyland kann es ganz sicher mit dem Milleniumfeuerwerk in Epcot aufnehmen:
Es wird die Geschichte des Magic Kingdoms dargestellt. Die Erzählerin (Julie Andrews) erinnert an die verschiedenen Highlights und sowohl die Musik als auch das Feuerwerk passen sich daran an. Echte Freaks wie Alley oder Faith können alleine am Feuerwerk erkennen, welche Attraction damit gemeint ist:
Die Feuerwände sind besonders beachtlich. So weit weg und immer noch mächtig warm:
Das ist selbst mir leicht gefallen zu erkennen: Star Wars Experiment!
Einige der Feuerwerkskörper donnern, daß man an schweren Beschuß denken muß. Das hört man sicher viele Meilen weit:
Die Show geht relativ lange (ca. 20 Minuten) und ist einzigartig. Alleine das Feuerwerk rechtfertigt den Besuch von Disneyland (vorallem wenn es nix außer der Parkgebühr kostet). Wir sind dann nicht bis zum Schließen geblieben, haben aber am Weg nach draußen noch einige hübsche Dinge entdeckt, wie diesen Mickeykopf:
Der Tag war lang und es ist beachtlich, wie schnell so viele Stunden in Disneyland vergehen. Zum Abschluß noch ein Blick auf das Adventureland:
Was will man mehr als einen Besuch in Disneyland als Abschluß einer genialen USA Reise? Am nächsten Tag folgte dann die Schnitzelparty.