Everglades NP

Der Everglades NP ist quasi um die Ecke des Campingplatzes. Ich bin daher mehr Meilen im Park gefahren als ich zum Eingang gebraucht habe. Das ist bestens!


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Ich war schon einige male im Everglades NP, aber er ist so faszinierend, da kann man problemlos einmal im Jahr hinfahren. Und öfter komme ich ohnehin nicht dazu. Dieses Jahr haben sich auch noch völlig neue Seiten aufgetan, Herz was willst Du mehr.

Schon auf der Einfahrtsstraße wird man links und rechts von solchen weißen Vögeln beobachtet:

Der erste Übersichtspunkt ist noch gleich wie immer. Er ist aber viel zu schön, um kein Foto davon zu zeigen:

Auch gleich zu Beginn, der große Fluß, der den Everglades den Namen gegeben hat. An dieser Stelle ist der Fluß ca. 8 Meilen breit. Halt nur sehr seicht, aber 8 Meilen breit:

Im Wasser spielt sich jede Menge Leben ab. Fische, Insekten…

… und Pflanzen:

Libellen schwirren durch die Luft. Entweder riesengroße Trümmer mit einer Körperlänge von 15cm, oder kleine bunte wie diese:

Neu in diesem Jahr war der Besuch des Pinienweges. Die Einfahrt ist unscheinbar, der Weg aber wirklich nett:

Auch heuer war der Moskitoansturm äußerst harmlos. Man hat alle Wege locker ohne Spray überstanden, obwohl man mir versichert hat, daß noch vor einer Woche das Wetter sehr feucht war. Selbst das Sitzen an einem See (mit einem Doughnut zur Stärkung) war kein Problem:

Die zweite Neuerung kam in Flamingo: Dort haben wir die Backcountry-Bootsfahrt gebucht. Man fährt mit einem Boot zunächst einen künstlichen Kanal bis zu einem See. Von dort über einen natürlichen Kanal zum zweitgrößten See Floridas und das ganze wieder zurück. Auf der Karte zunächst den Kanal von Flamingo nach Norden, über die Coot Bay in das ‘große Blaue’ am oberen Rand der Karte (ja, ich habe meinen Logger im Auto vergessen):

Der Natureguide war ob des sommerlichen Wetters noch wenig hoffnungsfroh, viele Tiere zu sehen. Das kommt erst im November. Trotzdem hatten wir alles in allem Glück. Gleich zu Beginn sahen wir etwas, was ich noch nie in den Everglades gesehen habe: Salzwasserkrokodile. Die Everglades sind der einzige Punkt in den USA, wo Alligatoren und Krokodile zugleich vorkommen:

Kurz darauf im Kanal fand sich ein Fischadler:

Auch die Gegend um Flamingo ist von Hurrikans nicht verschont geblieben. Der letzte war Wilma. Seit Wilma gibt es kein Restaurant in Flamingo und die Übernachtungsmöglichkeiten sind auch weg. Um die Vorstellung etwas besser in Gang zu bringen, wieviel Wasser Wilma mit sich gebracht hat, ein kleiner Vergleich: Das Wasser stand überall so hoch, daß es die Brücke im folgenden Bild unten berührt hat: Die Ausflugsboote des NPs sind geschrottet worden, die Leihkanus fand man mehr als 20 Meilen im Norden (zum Teil) wieder:

Manche Vögel wollen nicht fotographiert werden. Ich bin aber verflixt schnell:

Der saß einfach im Gebüsch und hoffte übersehen zu werden:

Am liebsten erzählt der Natureguide von Pflanzen. Bäume und Büsche zum Beispiel. Das liegt unter anderem daran, daß sie nicht weglaufen und bei jeder Tour verfügbar sind. Man hat also ein fixes Repertoire an G’schichteln. Eines der besseren ist über diesen Baum. Hat eine wachsartige Blattoberfläche und ist der giftigste Baum Nordamerikas. Wenn es regnet und man steht drunter, soll es wie Batteriesäure sein. Berühren merkt man sich angeblich auch sehr lange und Essen ist eher final. Sieht aber ganz harmlos aus:

Bromelien leben auf Bäumen ohne ihnen Schaden zuzufügen. Sie nehmen den Baum nur als Stütze. Davon gibt es in den Everglades mehr als genug (und sie sind sehr geschützt):

Wieder so ein ‘Auf-der-Flucht’-Foto:

Anhingas sind i.A. leicht zu fotographieren, weil sie in der Sonne trocknen müssen. Nur leider versuchen sie entfernte Sonnenplätze zu nehmen. Ein stärkeres Tele hilft aber immer (wird nur auf schaukelnden Booten etwas schwerer):

Auf dem Kanal hat sich schlußendlich doch noch ein Alligator gezeigt. Ohne Stress ist er quer geschwommen:

Wie er den Mangroven näher gekommen ist, hat sich eine noch bessere Fotomöglichkeit ergeben: Dunkles Wasser, Mangroven und Ali:

Dieses Jahr hatten wir neue Nervkekse unter Naturschutz: Geier. Wie die zahlreichen Aushänge erklären, sind diese Geier Zugvögel und aktuell auf Station im Everglades NP. Ihre besondere Freude sind Gummiteile von Autos. Die reißen sie gerne ab und vergnügen sich damit. Da diese Geier aber so geschützt sind, darf man nicht einmal irgendetwas nach ihnen werfen. Als Schutzmaßnahmen wird Parken in der vollen Sonne (na bravo, let’s grill), Abnehmen von Gummiteilen (also selbst kaputt machen), Abdecken von Gummisachen mit nassen Tüchern (habe ich eh immer dabei) und aufpassen empfohlen. Klingt ziemlich hilflos. Dabei sehen die Geier doch echt süß aus:

Am Anhingatrail hat es wieder einige Tiersichtungen gegeben. Der Natureguide meinte, dort wäre es fast schon wie in einem Zoo. Wenn man dort nichts sieht, wird es schwierig im ganzen Park. Dieser Ali ist wieder sehr nahe am Weg gelegen. Man konnte zwar nicht irrtümlich d’raufsteigen, aber es waren trotzdem nur Zentimeter zum Weg. Wie man da den vorgeschlagenen Sicherheitsabstand von 5m einhalten soll, ist mir schleierhaft: so breit ist der Weg sicher nicht:

Auch Vögel haben sich schön in der Abendsonne platziert:

Wenn es schon einen Baum gibt, dann muß man am höchsten Zipfel sitzen. Da teilt man sich den Zipfel auch, wenn es sein muß:

In der Abendsonne sieht auch ein trocknender Anhinga viel schöner aus:

Im Wasser sah ich dieses mal zunächst garkeinen Alligator. Bei näherer Betrachtung einer Wasserpflanze stellte ich jedoch fest, daß kann nur durch ein Tier passieren: Die Wasserpflanze tauchte periodisch unter und Wasserblasen stiegen auf. Tatsächlich kam kurz darauf dort ein Alligator an die Wasseroberfläche:

Wie diese bunten Heuschrecken überleben ist mir ein Rätsel: Sie sind auffällig bunt, total langsam und recht groß. Das das nicht zu einem Nachtmahl wird?

Am Kanal in Richtung Ausgang, versteckte sich noch dieser Ali:

Wer übrigends in den Everglades telefonieren will, muß ein Handy haben, das AT&T mag. Da ich zufälligerweise ein AT&T USA Handy habe, konnte ich im Park nachfragen, ob die Schnorcheltour am nächsten Tag planmäßig standfinden würde. Ich bekam so im NP das OK für den nächsten Tag: Auf zum Schnorcheln!

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