Die beiden Namen sind nicht so ganz einfach und echt, denn eigentlich habe ich nicht in Pensacola übernachtet (der Campingplatz liegt mal wieder über dem Wasser und daher schon in Alabama) und Scott ist zwar der Name der Stadt in der der Ziel-Campingplatz liegt, bekannter ist aber die größere Stadt Lafayette, LA nebenan. Und ganz nebenbei, berichte ich heute eigentlich vorwiegend über New Orleans:
Der heutige Tag war wettermäßig ein Tag für die Geschichtsbücher: In der Gegend, wo es eigentlich immer gewittrig und dementsprechend schwül ist, war es angenehm war und trocken. So trocken, daß es keine einzige Wolke gab! Den ganzen Tag!!! Ich konnte mit dieser schockierenden Nachricht eigentlich gut umgehen. 🙂
Nun, fangen wir den Tag am Anfang an. Nur widerwillig packten wir unsere Sachen ein, denn in Pensacola wäre uns schon noch etwas eingefallen. Wer will schon Florida verlassen, wenn der Himmel wolkenlos ist und die Vorhersage auch für die kommenden 10 Tage nur schönes Wetter voraussagt? Mußte aber trotzdem sein und bald führte uns mein TomTom über die üblichen kleinen Wegelchen in Richtung Interstate. Kurz vor der Auffahrt kam der erste Stopp: Burris Farmers Market mußte besucht werden. Ein ‘Riesenstandl’ wo man lokales aber auch herangekarrtes Obst und Gemüse kaufen kann. Gute Qualität zu günstigem Preis (nein ich werde nicht gesponsert, leider).
Auf der Interstate gab es nicht viel Neues, die Straße geht durch einen riesigen und mächtig tiefen Tunnel in Mobile und dann über elends lange Brücken durch die südlichen Sümpfe:
Nach vielen Meilen kam die Abzweigung der I12, dem Bypass von New Orleans. Hier erklärt sich auch sehr bald, warum man so viele LKWs mit Brückenträgern auf der I10 gesehen hat:
Die lange Brücke in der Osteinfahrt zu New Orleans ist nun großteils fertig, sie bauen jetzt noch einige Auffahrten und eine kürzere Brücke. Da brauchen sie wohl die Betonteile. Die große Brücke sieht jetzt sehr seltsam aus, denn man hat eigentlich 4 Brücken: die beiden neuen breiten (im Bild links) und die beiden alten schmäleren (rechts), die nicht mehr verwendet werden:
Jedenfalls, da wir an dem Tag zu den Plantagen von New Orleans wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als die in dem Bereich recht volle Interstate in Kauf zu nehmen. Mein TomTom hat mutig den Stadtabkürzer über die I310 genommen und nach New Orleans wieder die I310 über den Mississippi genommen. Dort geht es die Flußstraße entlang, die auch zum Teil autobahnartig ausgebaut ist. Erst der kleine Highway neben dem Damm, auf dem die Plantagen liegen, ist kuschelig:
Die Plantagen sind auch heute noch in privatem Besitz. Und der Private will mit der Plantage Geld machen. Das heißt, jede einzelne Plantage will Eintrittsgelder sehen. Daher wird es von einigen Reiseführern empfohlen, sich die Anlagen von außen anzusehen und nur bei Interesse und Zeit EINE von innen. Ich habe mich für drei Plantagen von außen entschieden und kam so völlig gratis weg.
Begonnen haben wir bei der St. Joseph Plantage. Nicht weil sie besonders hübsch ist, sondern weil sie am Weg zu einer der hübschesten liegt. Gut ist bei der Plantage auch, daß man sie bestens von außen sehen kann. Es beginnt mit den alten Quartieren:
Vom Eintrittshäuschen sieht man die Seite des Haupthauses mit netten Blümchen:
Und von der Straße aus ein super Blick aufs Haupthaus:
Nur wenige Yards weiter kommt man zu einer der berühmtesten Plantagen: Oak Alley. Da kann man die namensgebende Allee sehr gut von außen sehen:
Die bezahlenden Besucher, müssen btw die ganze Allee zu Fuß abhatschen, um dieses Bild zu bekommen. Ich stand auf einem Schotterweg auf den Damm. Und auch nicht alleine, dort herrscht quasi Dauerstau!
Früher war es sicher wunderbar, vom Haupthaus durch die Allee auf den Mississippi zu schauen. Heute sieht man dort nur einen ziemlich hohen Damm. Den habe ich erklommen und eigentlich ist es gut, daß man nur den Damm sieht, denn dahinter liegt ein breiter Fluß mit Fracht- und Tankschiffen und Industrie am anderen Ufer. Da ist die Wiese des Damms eigentlich noch schöner.
Die dritte Plantage – Laura – war schnell abgehandelt, da der Gierling von Besitzer alles mit Grünzeug zugepflanzt hat und man von außen praktisch nichts sieht. Dann eben nicht, war eh am Weg zurück auf die Interstate.
Der Rest der Fahrt sollte nur mehr Routine sein, doch irgendwie kam die nicht auf. Über 8000 Meilen bin ich dieses Jahr schon unterwegs, ich habe aber noch keinen einzigen Unfall gesehen. Bis zu dem Tag, denn da habe ich auf den guten 100 Meilen Interstate gleich 4 gesehen. 4 getrennte Unfälle! Und die zugehörigen meilenlangen Staus. Sind die Leute in Louisiana wolkenloses Wetter nicht gewöhnt und bauen deswegen Unfälle?!? Sehr seltsam jedenfalls.
Ich kam durch zwei Staus etwas verspätet auf den Campingplatz, konnte aber noch zum Walmart einkaufen fahren um die Tabascospezialitäten zu bekommen, die scheinbar nur der Walmart hier führt. Am Abend mußte ich dann einmal mehr feststellen, daß das Wetter tut was es will und ich mußte wieder umplanen. Daher ging es am nächsten Tag nicht weiter gegen Westen, sondern ich blieb einen Tag in Scott.