Nach einer kurzen Fahrt kamen wir zu Mittag schon in Vernal an, wo wir gleich das Zelt aufgebaut haben. Danach folgte ein Ausflug in den Utah-Teil des Dinosaur NM, der Colorado-Teil ging sich nicht mehr aus:
Aus Provo sind wir über die gleiche Straße rausgefahren wie wir am Vortag vom Canyon zurückgekommen sind. Der Wasserfall war leider komplett im Schatten, dafür hat es für ein paar sehr nette Aussichten auf die Berge gereicht:
Eigentlich hat man den Eindruck, Utah wäre ein trockener, ja wüstiger Staat. Aber das scheint zumindest dieses Jahr nicht zu stimmen, denn überall sind die Flüsse am plätschern und die Wasserspeicher recht voll. Und jeder Wasserspeicher ist auch gleich ein Naherholungszentrum, so wie dieser:
Nach dem Zeltaufbau in Vernal ging es gleich los zum Dinosaur NM. So viel Glück wie wir bei der Höhle hatten, so unglücklich haben wir es bei den Dinosauriern getroffen: Das überdachte Ausstellungshaus mit den Knochenfunden wurde neu erbaut und wird erst am 4. Oktober wiedereröffnet. Bis dahin gibt es nur einen Bus zu einem kleinen ‘Knochenweg’. Der Bus ist aber nur für Frühaufsteher und stellt seinen Dienst um 14 Uhr ein. Ziemlich genau dann waren wir dort. Also nix mit Knochen (die eh nicht mein größtes Hobby sind) und nur die Landschaft. Eigentlich habe ich das NM bisher immer ignoriert, weil ich eben kein so großer Fan von Knochen bin. Ich habe aber zuletzt gelesen, daß alleine die Landschaft den Besuch wert macht. Also auf zur Landschaft. Aber auch das war nicht so leicht, denn auch die Straße wurde neu geteert und wie ich dort war, haben sie gerade die neue Markierung aufgesprüht. Man durfte schon fahren, aber eben nicht über Markierungen kreuzen. Na, damit konnte ich leben.
Nach dem Eingang ging es entlang eines Flusses:
Dann folgt eine kleine Geländestufe:
Von oben hat man einen netten Ausblick auf den Campingplatz, der am Fluß liegt:
Nach weiterer Fahrt hört der Asphalt ganz auf (sie haben nur dort neu geteert, wo vorher schon Teer war, die Schotterstraße blieb natürlich im Originalzustand) und man tuckert eine nette alte Schotterstraße entlang. Die Felsen machen sich wirklich nett dabei:
Am Ende der Straße kommt man zu einem typischen Holzhaus der Gegend, in der früher eine Frau einsam lebte. Mit 40 lies sie sich scheiden, die Kinder waren selbständig und sie allein. Sie wollte aber unabhängig leben und kaufte mit dem wenigen Geld das sie hatte diese Hütte. Dort lebte sie alleine von dem was sie selbst anbaute. Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten, Hühner und Kühe aus dem eigenen Stall.
Das tat sie ziemlich lange, denn mit 90 Jahren lebte sie dort immer noch alleine ohne Hilfe. Sie erledigte auch die ‘Männerarbeiten’ selbst. Erst kurz vor Ihrem Tod mußte sie dort weg. Das muß ein unbändiger Wille gewesen sein. Sie starb übrigens 1964. Laut den Bildern scheint sie recht klein und schmal gewesen zu sein, das Haus ist auch wirklich nicht hoch:
Früher war der Boden mit Teppichen ausgelegt und die Wände mit Bildern verhangen. Die Lage des Hauses war recht gut, gleich nebenan eine Quelle mit einem kleinen Teich für die Tiere, in der Nähe einer Felswand zum Schutz vor Wetter und recht fruchtbaren Boden vor dem Haus:
Beim Teich trieben sich Libellen rum, die hätten so manchem Vogel Konkurrenz gemacht. Leider waren sie auch irre schnell, sodaß es davon keine Fotos gibt. Die Blumen haben aber still gehalten:
Auf dem Rückweg kommt man an Felsen vorbei, wo sich Ureinwohner künstlerisch betätigt haben. Heute nennt man das Petroglyphen. Wenn man das in der Jetztzeit macht, nennen sie das defacing und das kostet mächtig viel Geld, wenn man erwischt wird.
Woher sie die Motive hatten ist ganz klar, denn die Eidechsen rennen auch heute noch überall herum. Sind aber auch schwer zu fotographieren (weil rennend):
Natürlich sind die Felsen nicht leicht erreichbar, da muß man schon ein wenig raufkraxeln:
Bäume wachsen aber auch hier einfach aus dem Stein:
Da wir deutlich mehr Zeit als gedacht für diese kurze Runde verbraucht hatten, fuhren wir zum Campingplatz zurück und verschoben die zweite Stichstraße auf den nächsten Tag. Vernal versucht natürlich von den Dino-Funden zu leben und so ist es kein Wunder, wenn fast überall Dinos rumstehen:
Und so ging ein weiterer sehr sonniger Tag zu Ende, der Griller gab noch Steaks her, was will ein Urlauberherz mehr?