Wenn die Wahl in Österreich schon so knapp ausgeht, daß keiner am Wahlabend weiß wer gewonnen hat, dann schlage ich einfach Tabasco als Sieger vor.
Die Fahrt vom Campingplatz nach Avery Island ist nicht besonders lang, einzig der Besuch bei Walmart machte die Fahrt ein wenig länger. Aber seit die Temperaturen konstant hoch sind, geht das Eis bei Getränken als auch zum Kühlen schnell weg.
Bei Tabasco selbst hat sich seit meinem letzten Besuch viel verändert. Die ‘Maut’ über die letzten 100m ist weggefallen, dafür ist die Tour jetzt ein wenig zu bezahlen (statt gratis). Die 5$ pro Person sind aber zu verschmerzen, man bekommt dafür auch pro Person 3 Samples zum Mitnehmen.
Die Tour ist jetzt selbstgeführt und ist wesentlich aufgewertet worden. Es beginnt mit einem Museum, in dem man sich Schaustücke aus der Vergangenheit (z.B. Flaschen von Mitbewerbern, die dem Original faszinierend ähnlich sehen) als auch einen Einführungsfilm ansehen kann.
Für diejenigen, die die Tabasco-Geschichte noch nicht kennen, sei der Hinweis auf meinen ersten ‘Tabasco pur’ Post hier erwähnt. Statt der 40 Grad von 2007 hatten wir btw auch nur 31°C und zunächst wolkte es auch noch ganz schön rum.
Im neuen Glashaus sieht man die Tabascopflänzchen. Sie sind aber hinter schwerem Gitter versteckt, scheinbar sind sie begehrt und man will das Klauen verhindern.
Die nächste Station zeigt, wie sie das mit den Lagerfässern machen. Es wird nicht mehr erwähnt, daß sie gerne gebrauchte Jack Daniels Fässer kaufen, sie zeigen nur, wie man die alten Fässer für sie geeignet aufpoliert.
Tabasco ist im Prinzip ein ziemlich natürliches Zeugs. Man gatscht die Tabasco Pfefferoni und lagert sie in einem Faß. So zwei bis drei Jahre. Damit das Faß nicht bumm macht, aber trotzdem keine Keime in den Gatsch kommen, wird das oben mit einer dicken Salzschicht abgedichtet. Wenn es gährt, blubbert es ein wenig durch das Salz raus.
Nach der Lagerung (für die reserve special edition bis zu 8 Jahre) kommt der Matsch raus, die Kerne und die Haut werden abgefiltert und das Zeugs wird mit ein wenig Essig abgemischt und nochmals durchgekocht.
Im Gegensatz zu früher sieht man jeden einzelnen Schritt und überall kann man mit kurzen Videos noch mehr Infos bekommen. Man hat auch Foto Opportunities.
Zuletzt kann man einen Blick in die Abfüllanlage werfen. Nur tat sich da am Sonntag exakt nix. Trotzdem sind sie stolz darauf, daß nur die eine Fabrik auf Avery Island alle Tabasco Produkte herstellt. Und die Qualitätskontrolle wird immer noch von einem Familienmitglied persönlich gemacht.
Im Country-Store kann man fast alle Produkte kosten und auch kaufen. Der Walmart in Lafayette ist immer noch viel billiger, aber im Country Store gibt es auch ur nette T-Shirts, die man wirklich nur dort bekommt. Ihr werdet es eh bald an mir sehen.
Gleich um die Ecke ist der Jungle Garden, der alte Landsitz der Familie. Dort kann man mit dem Auto rumkurven und die Gegend genießen. Samt Aligatoren. Zunächst waren aber gerade die nicht zu finden.
Spanish Moss hängt von den Bäumen neben dem Bayou.
Überwachsene Hohlgänge sind immer Hübsch.
Wer nur lange und genau genug sucht, findet auch Alis. Wenn sie auch klein sein mögen.
Bird City hat tausende Vögel, die brüten und ihre Jungen aufziehen. So habe ich bisher immer nur gelesen, denn wenn ich dort war, war kein einziger Vogel in Sicht.
Das war dieses mal völlig anders. Schon hunderte Meter entfernt hörte man das Geschnatter von vielen Vögeln. Und dann sah ich sie auch…
Weil nach der halben Runde die Sonne ganz heraus kam und wir noch mehr Alis sehen wollten, sind wir die Runde einfach noch einmal gefahren. Da sind auch die Bäume viel hübscher.
Unten am Bayou ist es dann wirklich ur hübsch. Man sieht auch, daß der Fluß richtig fließt und ziemlich braun ist, von den vielen Regengüssen der letzten Tage.
Von dort ging es zur Konriko Reismühle, die einen wunderbaren Store mit genialen Gewürzen hat. Nur leider war die schon zu, wie wir ankamen. Also ging es weiter auf dem Highway 90, der offenbar langsam zur I49 ausgebaut wird und über weite Strecken nicht von einer Interstate zu unterscheiden ist. Die Brücken im Großraum New Orleans sind btw auch sehr beachtenswert.
Die Dame vom Campingplatz hat uns mehrfach gewarnt, wir sollten auf keinen Fall ein Navigationsgerät für die Anfahrt nehmen, wir sollten einfach der tollen Beschreibung folgen. Navis machen immer nur Ärger. Wir haben das mal dezent ignoriert und mein TomTom hat uns auf den Meter genau zum Campingplatz geführt. Was will man mehr?
Der nächste Tag sollte ganz New Orleans gewidmet werden, immerhin waren das zwei Hochzeitsgeschenke!