Von Macon, GA nach Tifton, GA

Ein Tag, an dem es trotz wolkigem Wetter sehr viel zu erleben gab. Von einem Besuch von Macon’s Altstadt, über das Ocmulgee NM bis zum Museum of Aviation reichte der Bogen. Und nicht zu vergessen, ein wenig Fahren wollte ich auch noch, ab in Richtung Florida:


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Nach einer sehr feuchten Nacht präsentierte sich der Morgen sehr freundlich, die Sonne kam sogar hervor. Das nutzen die Wildgänse gleich aus, um am kleinen Teich mitten im Campingplatz zu landen und in der Umgebung nach Freßbarem zu suchen, Betteln inklusive:

Wie gut, daß wir noch einiges an altem Brot hatten. Bei den Gänsekalibern reichte es aber nicht sehr lange. Nach dem Frühstück in der Sonne (schon wieder länger her sowas gemacht zu haben) ging es nach Macon. Dort soll es eine hübsche Altstadt geben. Rund um das Hay House soll man fündig werden.

Mein TomTom fand zum Glück auf Anhieb hin und selbst das Parken auf der Straße ist dort gratis. Die Häuser sind wirklich hübsch und können nicht südstaatlicher sein. Die Schule:

Eine Villa:

Und das Hay House:

Man könnte dort sicher noch länger in der Gegend rumlaufen, aber wir wollten weiter zum Ocmulgee NM und am Horizont waren schon wieder dunkle Wolken. Die Fahrt dauerte nicht lange und auch hier hat sich TomTom keine Blöße gegeben. Dieses eher kleine NM zeigt die verschiedenen Funde von frühen Völkern auf dem Gebiet des NM. Im nagelneuen Visitor Center gibt es ein nettes Museum, daß ein wenig Aufschluß über die Native Americans gibt. Von außen ist es aber sicher das hässlichste Visitor Center, das ich bisher gesehen habe:

Es gibt eine ganze Wand voll mit Pfeilspitzen und dort wird erklärt wie man die Unterschiede der Völker erkennt. Na wer das so genau sehen kann:

Auch hatten es die Eingeborenen mit den hereindrängenden weißen Männern nicht so einfach. Die einen wollten sie zum christlichen Glauben bekehren, die anderen zu anderen Religionen. Dann haben sich die Weißen untereinander zu bekriegen begonnen und haben dabei versucht, sich der Indianer als Verbündete zu bedienen. Da konnten dann Indianer gegen Indianer kämpfen, denn die hatten schon lange einen Pick auf den anderen Stamm. Und zuletzt gab es noch die Sklavenhändler, die ganze Stämme gefangen und versklavt haben. Da sollte sich noch wer auskennen, was der weiße Mann wollte.

Im folgenden Bild wird eine typische Szene nachgestellt. Der Mann mit Hut am Pferd ist einer der berüchtigten weißen Kämpfer, der so ganz nebenbei Governor war:

Die Native Americans lebten nicht nur in Zelten, sie hatten auch Mounds, Erdbauten. In diesen beachtlich großen Bauten wurden Versammlungen abgehalten. Das stellen sich die Historiker ungefähr so vor:

Gleich neben dem Visitor Center ist so ein Mound. Der ist leider schon vor einiger Zeit ausgebrannt, er wurde aber wieder quasi originalgetreu aufgebaut. Von Außen sieht das Ding garnicht so besonders aus:

Der Eingang ist recht eng und vorallem sehr niedrig:

Die Halle ist aber wirklich erstaunlich groß:

Diese Hügel waren nicht alle hohl. Es gab solche Hügel auch als Grabhügel. Da wurde Schicht für Schicht beerdigt:

Weiter ging es zum Museum of Aviation, das am Gelände der Airforce Base etwas südlich der Stadt liegt. Das war mein zweiter Besuch in dem Museum und daher zeige ich nur einen kleinen Querschnitt an Bildern. Nur kurz zur Erinnerung: Der Eintritt ist wieder gratis und Spenden werden gerne entgegengenommen. Die Hallen wurden ein wenig anders hergerichtet, damit man Platz für neue Projekte bekommt. Der Eingangsbereich mit der großen Halle ist jedoch unverändert geblieben:

Auch die Ausstellungen über die Weltkriege ist unverändert. Hier kann man seine Digicam(s) testen, denn sehr hell ist es dort nirgends:

Überraschend ist es immer wieder, welch kleine Flugzeuge da bis ‘an die Zähne’ bewaffnet geflogen sind:

Sehr hübsch sind die Teile, wo ein Hangar nachgebildet ist und die Flugzeuge vor dekorierten Wänden und Puppen dargestellt werden. Es gibt auch eine eigene Ecke, wo die Rolle der Frauen als Piloten dargestellt wird (rechts in rot).

Draußen stehen die größeren Brummer rum, die haben keinen Platz in den Hallen:

Auch an weniger erfolgreiche Kriegstage wird erinnert. Beim Sturm der Normandie wurde versucht, zunächst mit Fallschirmjägern die Vorhut abzusetzen. Das war aber nix, denn dummerweise war das Wetter auf des Gegners Seite. Wolken nahmen den Piloten die Sicht, die Verbände zerstreuten sich und aufgrund der verordneten Funkstille fanden sie sich auch nicht wieder. Die vereinbarten Absprungplätze wurden verpaßt und so wurden die Fallschirmspringer als auch die Flugzeuge zum Großteil zu Opfern. In diesem Raum wird das mit Sound und Licht nachgestellt:

Draußen beim Parkplatz kann man nett picknicken. Der Picknickplatz ist passend als Landefeld gestaltet:

An den Türen der Hallen hängen btw immer noch die Plakate, man soll auffallende Personen melden, man könnte ja Spione oder Terroristen entdeckt haben. Ich habe mich dort am Parkplatz verdächtig gemacht, da ich endlich genug Platz gefunden hatte, den Kompass des Autos zu kalibrieren. Dazu muß man den Kalibrierknopf drücken und danach solange im Kreis fahren, bis der Bordcomputer zufrieden ist. Das ist so ungefähr 3 bis 4 mal im Kreis. Einer hat mich schon sehr seltsam angesehen, denn es wirkt tatsächlich komisch, wenn einer am leeren Parkplatz mit seinem Auto im Kreis fährt. Zum Glück hat mich aber niemand verhaften wollen.

Auf den Klos gibt es dafür immer noch die Kiegswerbeplakate der Weltkriegstage:

Zum Glück hat mich keiner gefragt, was ich mit der Digicam am Klo gesucht habe. Smiley

Nach der Pause ging es in Richtung Interstate, wobei hier mein lieber TomTom mich zur Abkürzung quer über einen Golfplatz schicken wollte. Wenn ich dem gefolgt wäre, hätten sie mich sicher gefragt, ob es mir gut geht. Jedenfalls konnte ich nach einem kleinen Einkaufsstopp auf die Interstate fahren, wo es strahlend sonnig wurde und ich endlich wieder einen gemütlichen Abend unter klarem Sternenhimmel in Tifton verbringen konnte.

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