Damit schloß sich der Kreis und nach mehr als 10000 Meilen war ich wieder am Ausgangsort:
Der Tag begann wie der letzte geendet hatte: strahlend sonnig. Wir mußten daher unser Zelt zum absolut letzten mal einpacken, bevor es in LA ausgeschlachtet und weggeworfen wird. Bald war alles erledigt und wir machten uns auf die letzten Meilen nach LA.
Nach nur wenigen Yards kam die Einreisekontrolle nach Kalifornien. Da wird man gefragt, ob man eh kein Obst oder Gemüse mit sich führen würde. Die Frage nach illegalen Einwanderern stellt sich nicht. Er wollte auch unsere Pässe nicht sehen. Nur 2 oder 3 Meilen steht man beim nächsten Checkpoint. Denen ist es egal ob ich gesunde Früchte mithabe oder nicht, die wollen nur die Mexikaner finden. Man könnte also beim ersten Mann sagen: ‘Nein, kein Gemüse aber ein paar Mexikaner’ und beim zweiten ‘Nein, keine Einwanderer, aber Tomaten hätte ich’. Und keinem würde es stören. Sehr seltsam.
Sehr bald kommt man nach dem Checkpointspaß durch die Imperial Dunes. Wir haben dort einige ATVs rumdüsen gesehen (nicht am Foto zu sehen). Das würde mir auch gefallen:
Nach einigen Meilen auf hypergerade Straße kommt ein mittleres Gebirge (also ein Hügel mit 1200m) auf einen zu. Dort muß man rüber. Da es in der Gegend normalerweise 40°C+ hat, machen sie sich auf der Steigung Sorgen um das Auto. Man soll seine Aircondition abdrehen und alle paar Yards sind Behälter mit Wasser für den Kühler aufgestellt. Das Problem hatte ich bei 25°C nicht.
Mehr aufgefallen sind mir die Wolken, die über den Bergkamm gekrochen sind. Dunkle, niedrige, böse Wolken. Noch aufgelockert aber doch deutlich sichtbar:
Da die I8 andauernd in die Nähe der mexikanischen Grenze rumgurkt hat man nicht einen Immigrationcheckpoint sondern gleich 3. Der letzte ist mitten in den Bergen und da wurden wir als bekennende Ausländer gleich in die Zerlegspur geschoben. Denn wir haben unser Auto auch ziemlich angeräumt (Frage des Officers: ‘Are you moving?’). Der Zerlegofficer hat irgendwie das gleiche Problem wie alle anderen Immigartionsleute: Sie scheinen ein Problem mit dem Lesen zu haben. Es dauert ewig bis sie einen Einreisestempel finden und dann noch eine zweite Ewigkeit, bis sie bemerken, daß er vom falschen Jahr ist. So können mehrere Minuten vergehen, bis sie den richtigen Stempel finden (und ich habe da einige). Wir überlegen nun beim nächsten mal, einen Postit Sticker beim richtigen Stempel anzubringen. Er hat dann natürlich beim zweiten Paß nicht mehr nach dem Stempel gesucht, wollte noch in den Kofferraum schauen, sah nix, weil der krachvoll war (und darunter hätten noch mindestens 4 Mexikaner Platz gehabt) und auf der Rücksitzbank wollte er auch nix sehen (da wären die nächsten 4 Mexikaner untergebracht gewesen).
Egal, wir konnten dann mit dem üblichen ‘have a nice day’ Gruß fahren und kamen schon in die Gegend von San Diego:
In San Diego und am ersten Stück der I5 hat es sogar ein wenig geregnet. In Anaheim machten wir noch einen Zwischenstopp bei Portillo’s, einem echt genialen Restaurant für Hot Dogs und Sandwiches (das sollte man nicht so wie ein belegtes Brot verstehen, eher wie ein Mittagessen in ein wenig Brot verpackt):
Die restlichen Meilen auf den städtischen Interstates waren wie immer verrückt. Ich habe nicht gewußt, wie viele Leute am frühen Nachmittag Zeit zum Autofahren haben. Wir sind nach zwei weiteren Einkaufsstopps (an dem Abend war noch Schnitzelparty angesagt, später aber auf den folgenden Tag verschoben) schlußendlich in Redondo Beach angekommen und verbrachten den restlichen Tag mit Ausräumen, Umpacken, Reden…
Damit ging die Tour mit über 10000 Meilen zu Ende. Viel Zeit blieb nicht mehr bis zum Abflug. Leider.