Alleine die Überschrift klingt nach einem vollen Tag? Da kann ich nur sagen: Wir sind erst nach Mittag losgefahren! Das ist also nur ein Halbtagsprogramm! Die folgende Karte zeigt keine aufgezeichnete Route, sondern ist vorwiegend zur Orientierung gedacht (ich bin ja wieder nicht gefahren); aber die Straßen haben wir prinzipiell schon genommen, so viel Auswahl hat man da ja nun auch nicht:
Der Vormittag wurde dem Einpacken gewidmet, denn irgendwann muß das ja auch gemacht werden. Wir sind dann um ca. 13 Uhr losgefahren und fuhren auf der I110 durch Downtown:
Um 14 Uhr kamen wir bei wirklich strahlendem Sonnenschein in Pasadena an. Knappe 30°C haben uns den Abschied von LA nicht leicht gemacht. Das Parken ist bei der Huntington Library sogar gratis, sonst ist es dort eher auf der teuren Seite. Die guten Leute haben sogar die Frechheit an Wochenenden und Feiertagen empfindlich mehr zu verlangen (ohne jegliche Mehrleistung). Aber egal, schön ist es dort schon (btw man beachte die eher kurzen Öffnungzeiten!!!). Was sieht man alles? Nun ja, man kann sich die namengebende Bücherei ansehen, das Haus des Herrn Huntington (mit seiner Kunstsammlung) und – ja da fehlt noch was, sonst wäre ich ja nicht hingegangen – einen schöner botanischer Garten.
Unser Besuch hat natürlich vorwiegende dem Garten gegolten. Bei der Größe war es aber mehr ein Orientierungsbesuch, da müssen wir auf jeden Fall noch einmal hin. Schon am Parkplatz blüht es wie verrückt (man bedenke, es war Ende Oktober!):
Der Eingangsbereich bietet auch einiges an Blumen:
Wir sind gleich in den Wüstengarten gegangen. Es ist unglaublich, wieviele Kakteen und Trockenpflanzen auf dem Gebiet zu sehen sind. Aus Zeitgründen sind wir vorwiegend den Hauptweg gegangen.
Die Kakteen sind zum Teil riesig, dünn oder dick und blühen sogar zum Teil:
Ich kenne natürlich wie immer fast keinen Namen, bin aber völlig fasziniert von einem Kaktus zum nächsten gelaufen:
Zwischen durch sieht man noch herrlich blühende Bäume:
Es ist fast unmöglich auf einem Bild nur eine Sorte zu haben, da muß man schon ganz nah dran sein. Sonst wird es immer eine sehr hübsche Mischung:
Dabei sollte man nie auf die Details vergessen. Dort hat man es wirklich schwer sich nicht zu verzetteln:
Ach ja, so hat der Weg ausgesehen und direkt neben dem Weg wird man schon von den Pflanzen ‘gefressen’:
Ich bin ja so stolz, eine Palme habe ich sofort beim Namen nennen können: Joshua Trees!
Weiter ging es in die feuchte Zone mit Teichen:
Auch dort blüht es und damit sind die Bienen nicht weit:
Den australischen Garten haben wir quasi nur gestreift:
Ein wenig mehr Zeit hatten wir für den Japanischen Garten. Die Vorzeigeflächen waren aber damals wegen Renovierung gesperrt. Sie wollen nächstes Jahr zum 100 Jahr Jubiläum des Japanischen Gartens voll Eindruck schinden. Wir sind ‘hinten’ durch den Bambuswald gegangen:
Ein Zen Garten darf natürlich nicht fehlen:
Bonsais sind in jeder Menge zu sehen:
Danach sind wir wieder vom japanischen Hügel runter und gleich wieder den nächsten Hügel zum Rosengarten rauf. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn mir jemand sagt, daß Rosen Ende Oktober in Vollblühte stehen. Aber das scheint normal zu sein, denn an jedem Neujahrstag wird in Pasadena die große Rosenparade abgehalten (siehe dazu mehr im Rosen Quiz).
Der Rosengarten in der Huntington Library ist jedenfalls riesig. Rosenkenner und –Bewunderer könnten wohl alleine dort Stunden zubringen:
Um wenigstens einen kurzen Einblick in die Welt der Kunst nicht zu verpassen, sind wir zum Haus des Herrn Huntington gegangen. Sieht schon von außen nicht schlecht aus:
Innen hängen viele Bilder, das Mobiliar ist ausgesucht und teuer:
In einem riesigen Raum hängen die bekanntesten Werke (Blue Boy ganz hinten in der Mitte):
Auch in dem Haus kann man viele Stunden zubringen, wenn man a) die Zeit hat und b) das Interesse. Wir sind jedenfalls weiter zur Bibliothek, wo viele Erstdrucke zu besichtigen sind. Darunter auch eine Gutenberg Bibel (rechts):
Es hätte auch noch Sonderausstellungen über Flugzeuge, Astronomie und ähnliches gegeben, aber da haben sie uns rausgeschmissen (und das Wort ist nicht übertrieben, das machen die dort pünktlich wie die Maurer um 16:30). Wir sind dann ein wenig nach Süden gefahren, um so richtig chinesisch zu essen. Es gibt in LA eine Chinatown, aber die ist vorwiegend für Touristen. Es gibt aber viele Chinesen in LA, die leben in Monterey Park. Und genau dort haben wir zu Abend gegessen. Echt fetzig, denn alle Schilder sind in Chinesisch beschriftet, Englisch ist eine Randerscheinung. Wie gut, daß wir jemanden mit hatten, der Chinesisch als Muttersprache hat (aber kein Chinese ist!).
Die erste Runde an Essen war Rindfleisch mit Nudeln. Interessant daran ist, daß man die Fadennudeln zwar gekocht bekommt, aber die Nudeln so dünn sind, daß sie bald wieder austrocknen. Darum bekommt man auch eine Schale Suppe zum wieder Anfeuchten:
Weitere Essen waren Ramen (ich mag die gerne) [blödes Schreibprogramm, es bessert immer die Ramen auf Rahmen aus]. Ich hatte den mit den Rippchen (die Gläser im Hintergrund enthalten Grüntee, kein Bier):
Man beachte auch, daß der wahre Chinese sein Fleisch in Suppe, Reis oder sonstwo MIT Knochen und Knorpeln serviert. Das macht das Essen mit Stäbchen (wenigstens mit Kunststoff, damit sie noch glitschiger sind ) gleich noch einmal so interessant. Als Abschluß gab es Gemüse und Hot Pot mit Huhn. Wenig überraschend wurde da einiges eingepackt, um es am nächsten Tag gegessen zu werden:
Nach dem Schlemmermahl zog es uns nach Anaheim, zu Disney Downtown. Das gute an Disney Downtown ist, daß es keine Eintrittsgebühr kostet und das selbst das Parken für 3 Stunden gratis ist. Gleich am Hauptplatz ist eine Bühne. Da spielten sie fetzige mexikanische Musik. Live natürlich:
Gleich gegenüber ist ein Rainforest Cafe. Man sieht gleich: alleine waren wir nicht. Essen wollten wir zum Glück eh nichts, aber der Shop mußte besucht werden.
Immer wieder hübsch, denn die T-Shirts sind cool, die Tiere und selbst die Bäume sind animiert:
Eigentlich hätte dieser Besichtigungstag schon früher stattfinden sollen. Das ging aber aus arbeitstechnischen Gründen nicht. Dem urspünglichen Plan folgend, hätten wir chinesisch zu Mittag essen sollen und das Abendessen wäre im Lousiana Style hier gewesen:
Auf diesem Platz kann man das allabendliche Disney-Feuerwerk auch gut sehen (ohne die horrenden Eintrittsgebühren von Disney zu bezahlen). Wir haben es uns zunächst mit einem Eis gemütlich gemacht (ja, es war nicht kalt!):
Da dort das Geld auf andere Weise reinkommen muß, gibt es genug Geschäfte, wo der Kunde beraubt – äh bedient – werden kann:
Offiziell soll man sich wohl das Feuerwerk lieber doch in Disneyland ansehen, aber sie drehen trotzdem die Musikuntermalung in Downtown ab und ganz zufällig machen alle Livemusiker eine Pause. Zeit für das Feuerwerk:
Da man doch etwas vom Ort des Geschehens entfernt ist, sieht man zuerst das Licht und völlig asynchron danach kommt der Explosionsknall. Recht seltsam.
Wir sind nach dem Feuerwerk nach Hause zurückgekehrt. Der Abend war damit aber noch lange nicht zu Ende, denn ein Notebook wartete auf Wiederbelebung. Das hat bis deutlich nach 2 Uhr früh gedauert. Man muß seine Tage halt ausnutzen.