Der esoterische Garten war nicht weit, aber dann kamen einige Kilometer Fahrstrecke.
Zuerst mußten wir echt dringend tanken, denn wir haben schon fast eine Woche nicht getankt. Byron Bay verlangt aber astronomische Tankpreise, also haben wir Google bemüht, der hier in Australien auch die Tankpreise weiß. Auf dem Weg zu unserem ersten Stopp, sollte es eine erträgliche (nicht günstige) Tankstelle geben. Und siehe da, das stimmte auch. Wieder den roten Bereich der Tank-Uhr verlassen ging es den Berg rauf.
Die Abzweigungen kamen ohne Vorwarnungen, ich habe aber alle noch derbremst. Ich werde immer besser mit dem Ding.Der Parkplatz vom Crystal Castle ist riesig. So konnten auch wir einfach parken. Der Eintritt ist mit A$49 echt hoch, aber wir hatten schon Befürchtungen, daß das sektenartige Preise sind. Prinzipiell bewirbt sich Crystal Castle als Garten, mit den größten Kristallen weltweit und indischen Meditationsoptionen. Der Eingang ist jedenfalls sehr hübsch bepflanzt.
Der erste Kristall läßt auch nicht lange auf sich warten.
Man bekommt auch ein mehrseitiges Booklet, daß einem den Garten und seine Geschichte vorstellt. Das haben wir im Café studiert, denn ohne Kaffee macht Astrid nur sehr ungern etwas. Der Weg dorthin war schon nur mit einer Zwischenmeditation schaffbar.
Und der Dalai Lama sagt uns:
Die Geschichte des Gartens ist aber bei weitem profaner. Ein sehr spezieller Architekt suchte sich einen Punkt, wo sich die Energieadern der Erde kreuzen (also scheinbar da) und konstruierte ein haus, daß die Energie umsetzt. Also nur ja keine rechten Winkel und so. Dazu verwendete er das beste Zeugs, das er nur finden konnte. Wenig überraschend ist er pleite gegangen.Der jetzige Besitzer kam in der Zeit zu einer Silvesterparty dorthin und verliebte sich sofort in die Gegend. Das erscheint mir schwer vorstellbar, denn die Gegend war damals kahl, weil sie alles für Bananenplantagen gerodet hatten. Jedenfalls hat er das gekauft, hat weiter gemacht und ging selbst bald pleite. Da kam ein hippy Banker auf seiner Harley vorbei, fand die Idee mit Garten und Kristallen gut und hat offenbar gesponsort (oder gekauft, da werden die Beschreibungen fuzzy). Und seit dem haben sie Kristalle aus Uruguay gekauft, den Garten aufgeforstet und die indischen Statuen verteilt. Damit das noch mehr Pepp bekommt, gibt es Auro-Fotos (nur A$60 pro Foto), einmal am Tag eine Gong Session und viel indisches Getue. Die Aussicht vom Café ist aber cool.
Es gibt auch jede Menge Möglichkeiten sich mit Kristallen zu fotographieren.
Selbst der Tisch beim Kinderspielplatz hat sein Design:
Die Blumen blühen gerade jetzt im Frühling und das macht den kleinen Garten echt hübsch.
Im Giftshop kann man natürlich Schmuck oder Kristalle kaufen. So ein kniehohes Teil kostet um die A$50000. Wenn man das also mal schnell im Shop mitnehmen will… Man kann sich daher vorstellen, was die zwei Hauptkristalle kosten.
Natürlich sind im Garten diverse indische Gottheiten (als Statuen) verteilt.
Die Aussicht ist nun nach der Neubepflanzung echt nicht schlecht.
Ein paar Pfade zur Meditation sind mit hübschen Blumen und Bäumen verziert.
Der Weltfrieden ist auch wichtig und da gab es schon Sponsoren dafür.
Wichtig sind auch Plätze, die die Energielinien nutzen.
In einen Kristall darf man sich reinsetzen, im anderen erkennt man den magischen Hut.
Und dann ist man auch schon durch. Wenn der Garten A$20 kosten würde, wären wir beide voll dabei. Aber A$49 sind einfach frech und nur Dumme wie wir zahlen das dafür. Aber ok, gesehen haben wir es. Weiter ging es zum 16km entfernten Minyon Fall. Da gibt es keine kleinen gelben Wusel, aber es gibt den Nightcap NP (heißt auch spannend). Der Weg dorthin geht auf verschlungenen und schmalen Straßen, wo dann zwischendurch der Asphalt ausläßt. Und man wieder über die hier offenbar geliebten Furten fährt.
Der Wasserfall ist dann wenigstens nicht weit vom Parkplatz entfernt und ist die Fahrt auf jeden Fall wert. Nicht vergessen, alle NPs in Australien sind gratis.
Da geht es echt tief runter und meine Höhenangst war keine so große Hilfe für die Aufnahmen. Trotzdem gibt es Dank der Unterstützung von Astrid auch Videos wie dieses.
Das mit dem tief runter haben wohl auch andere entdeckt, denn das Schild am Weg zum Wasserfall ist bedenklich.
Damit ging es wieder langsam den Berg runter. Bevor wir wieder auf die M1 kamen, findet sich noch dieser sehr hübsche Lookout.
Dann blieben nur mehr knappe 300km auf einer langweiligen Autobahn, wo es nicht einmal Dörfer oder Tankstellen gab. Zwei Brücken waren das Highlight. Nicht vergessen, 110km/h ist das absolute Limit und wenn sie wo Gras schneiden, gehen sie gleich zur Sicherheit auf 60km/h runter.
Man witzelt über die Highlights von Amerikanischer Einöde. Der größte Ball aus Fäden, die größte Plastik-Kuh, …. das ist hier in Australien Realität. Wir hatten schon die Wahrzeichen größte Mango und größter Gummistiefel, heute ist es die große Banane. Laut allen Beschreibungen muß man da stehenbleiben und ein Selfie machen. Wir haben den Drang unterdrückt.
Nach einem frühen Abendessen (selbst für Australier) und einem Einkauf ging es auf den zur Abwechslung wirklich netten Campingplatz.
Am nächsten Tag sollte es in den Dorringo NP gehen.