Der Start in Titusville und der Lion Country Safari Park

Der nette tropische Sturm hat dann in der Nacht so richtig zugelegt. Es hat geschüttet und geschüttet. Beim Schütten war es auch noch recht windig. Meinem Zelt war es zum Glück ziemlich wurscht, sodaß es eine fast ruhige Nacht wurde; warm war es halt ziemlich. In dem Regen könnte man duschen. Frieren muß man da nicht.
Heute in der Früh hat es dann wieder einmal kurz aufgehört, bis es wieder voll losgeschüttet hat. Wir sind in der kurzen Pause aus dem Zelt gehüpft, haben alle Sachen ins Auto geworfen und haben das Zelt in einen Pavillion gestellt. Das Ding ist riesig und eigentlich für Gemeinschaftsveranstaltungen gedacht, es ist aber immerhin überdacht. Dann habe ich das Auto gestartet und bin damit im Retourgang durch einen Eingang in den Pavillion gefahren. Somit war alles im Trockenen, egal wie es da draußen geschüttet hat. Ich war womöglich das erste Auto IN dem Pavillion.
Nach einem Frühstück war das Zelt halbwegs einpackbar und wir mußten uns entscheiden, wohin die Reise gehen sollte. Ein schneller Blick auf den aktuellen Wetterbericht zeigte eine Veränderung gegen gestern Abend: Das Schlechtwetter sollte nach Norden abziehen, im Süden sollte nur instabiles aber warmes Wetter bleiben. Da wir keinen besseren Plan hatten, sind wir dem alten Plan folgend nach West Palm Beach (http://de.wikipedia.org/wiki/West_Palm_Beach) zum Lion Country Safari Park (http://www.lioncountrysafari.com/) gefahren. Und gut war es. Nach einigen Meilen im Regen wurde es trocken und bald kam sogar die Sonne hin und wieder raus. In West Palm Beach war es zwar noch wolkig, aber im Prinzip mehr Sonne als Wolken (partly cloudy).
Beim Campingplatz haben wir dann das Herbst-Spezial gebucht: 2 Tage Camingplatz und 2 Tage Safaripark. Somit können wir an beiden Tagen in den Safaripark und das ist bei unbeständigem Wetter wohl das beste.
Hier in West Palm Beach hat es aber sicher auch genug geregnet. Zum Glück standen da (siehe folgendes Bild mit überschwemmten Platz) keine Zelte:
Das Zeltaufbauen wurde zu einem nassen Erlebnis. Nicht weil es geregnet hätte, sondern weil ich mich naß geschwitzt habe: 32 Grad bei ca. 90% Luftfeuchtigkeit. Da sollte man sich nicht allzuschnell bewegen.
Also nichts wie los in den Safaripark. Das Ding hat eine ca. 4mi lange Schleife durch verschiedene riesige Gehege, die man mit dem Auto abfährt (so wie früher in Gänserndorf). Begrüßt wurde ich von diesem Geier:
Komisch, aber da es nun Herbst ist gehe ich einmal davon aus, daß es auch hier Sommer war und entsprechend warm. Alle Tiere waren jetzt im Herbst gerne im Schatten und haben gehechelt. So als wäre es heute zum ersten mal warm. Dieses gehörnte Tier (bitte nicht fragen wie das heißt) hat mit mir verstecken im Wald gespielt:
Diese Herde Wasserbüffel kam mir auf der Straße entgegen, weil sie zum Futter wollten. Da wartet man freiwillig, bis die Straße wieder frei ist:
Der Regen ist auch an dem Safaripark nicht spurlos vorbeigegangen. Riesige Flächen standen unter Wasser. Die Wasserjagdvögel, wie diesen Reiher, hat es gefreut:
Und wieder ein ‚Hitzeopfer‘. Der bewegt sich nicht freiwillig aus dem Schatten:
Sogar Anhingas zeigen sich am Wasser:
Manche stehen einfach im Wasser und kühlen sich so ab. Wasser ist derzeit in dem Park keine Mangelware:
Ganze Familien an Böcken (wer weiß schon wie die in Deutsch heißen) liegen im Schatten. Na wenigstens sieht man sie so gut, da viele Bäume in Straßennähe sind.

Nur einige wenige – wie dieser Vogel – lassen sich zum Gehen bewegen:
Selbst die Rhinos – vor denen ausdrücklich gewarnt wird (‚Rhinos haben Vorfahrt und sie nehmen diese sich auch mit Gewalt!‘) haben es heute nicht wirklich eilig.
Ein kleiner Zoo abseits der Straße ist ebenfall enthalten. Dort findet man z.B. Flamingos wie diesen hier:
Am späteren Nachmittag war meine Körpertemperatur schon im oberen Bereich. Hier wäre ich fast in den Kinderwasserspielplatz gegangen:
Das habe ich mir aber verkniffen und habe stattdessen in den sonnigen Pool am Campingplatz gestürtzt. Um 18 Uhr hatten wir noch immer 32 Grad, jetzt um kurz vor Mitternacht 26 Grad. Das bei einer Luftfeuchtigkeit von ‚Wasser-rinnt-von-der-Wand‘. Nach dem Pool war ich kurz einkaufen. Wie ich aus dem klimatisierten Supermarkt rauskomme, laufen mir die Brillen an. Ja, es ist feucht. ABER es hat seit dem ich hier bin keinen Tropfen geregnet und die Sonne war quasi immer da. Damit kann ich nun wirklich leben.
Morgen treibe ich mich hier in der Gegend rum, bevor es dann doch nach Miami geht. Hoffen wir, daß ich weiterhin Glück habe, denn laut Radarkarte bin ich derzeit im Auge des Regensturms.

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