Nach einer unglaublichen Nacht in der Einsamkeit der Wüste ging es zum letzten Campingplatz dieser Runde in Needles. Das liegt schon wieder in Kalifornien:
Der Tag brach an und es war vollkommen still. Kein Auto, keine anderen Menschen (der andere Camper ist vor Sonnenaufgang mit dem Auto verschwunden) einfach nur Natur und Stille unterbrochen vom Wispern des Windes in den Kakteen und dem Zwitschern der Vögel. Das Frühstück in der Sonne war angenehm, denn durch die Kältewelle im Westen hatte es auch nur wenige Meilen von Mexiko sehr angenehme Temperaturen. Im Sommer wird man sicher gegrillt! Weil es aber gar so schön war und der Campingplatz (wenn man die 4 Plätze so nennen kann) gleichzeitig ein Trailhead war, sind wir noch ein wenig den Trail entlanggewandert.
Der Weg geht entlang eines Washs zwischen den Hügeln entlang. Früher war am Ende des Trails ein kleiner Bauernhof, heute sind es nur mehr ein paar Ziegelsteine zu sehen. Der Weg war früher sicher auch für 4WDs gedacht, heute kommt man zu Fuß bequem weiter, mehr würde ich nicht versuchen. Gleich am Anfang geht es ein paar Höhenmeter hinunter zum Wash:
Die Kakteen entlang des Weges sind einsame Spitze. Ich bin gestehender Anhänger des Saguaro NPs, aber das hier ist eine Dimension hübscher. Es mangelt trotzdem nicht an Saguaros:
Sehr schöne ganz und garnicht verdorrte Saguaros:
Die Gegend ist schon trocken, aber deshalb nicht tierleer. Vögel zwitschern und anderes Getier kreucht und fleucht. Hier einer der hektischen und scheuen Vögel:
Wie es sich für eine hübsche Wüste gehört, wachsen auch die ‘seltsamen Bäume mit grüner Rinde’ überall:
Die eher seltenen Organ Pipe Kakteen sind natürlich auch in großer Anzahl vertreten:
Was wäre eine Wanderung ohne Eidechsen? Eben, das würde nicht gehen:
Weiter den Wash rauf wird das Tal schmäler. Die Pflanzendichte steigt aber:
Teddybear Chollas sehen immer so flauschig aus, aber immer wenn ich mir die Stacheln näher ansehe, kommt mir das Gruseln:
Am Ende des Weges kann man noch auf eigene Faust durch die Gegend rennen, Weg gibt es keinen mehr. Man kann sich für die linke oder rechte Talseite entscheiden. Ich hab’ mich entschieden umzukehren, denn es warteten noch einige Meilen Fahrt auf mich:
Noch ein letzter Blick auf die Kakteen und es wurde zeitlich unvermeidlich, ich mußte raus aus dem NM:
Weiter ging es wieder über einsame Straßen, durch eine Kontrolle der Boarder Control (die wieder harmlos war, denn wir sehen nicht nach Mexikanern aus) und durch kleine Dörfer, die sicher auch schon bessere Zeiten gesehen haben:
Nach einem Stück Interstate ging es wieder auf Highways, wobei das ziemlich mühsam war, denn die Verbindung I10 zur I40 ist der absolute LKW-Schleichweg. Das war die mühsamste Straße der ganzen Runde. Die Grenze zu Kalifornien sieht dabei dort garnicht so spektakulär aus:
Am Abend wollten wir im warmen Pool von Needles noch ein letztes mal baden gehen. Wie wir zuletzt dort waren, hatte es 43°C und der Pool war echt warm. Aber auch hier hat die Kaltfront gewütet und bei 30 Grad Lufttemperatur und geschätzten 25 Grad Wasser war es doch kühl. Die Sonne ist schneller als uns lieb war untergegangen, sodaß es nichts mehr mit Baden wurde. Der Platz ist aber trotzdem schön gelegen:
Und wo hat man sonst noch so einen hübschen Sonnenuntergang in der Wüste:
Blieb nur mehr die letzte Nacht im Zelt und schon war auch die Jubiläumsrunde fast aus.