Die Heimfahrt

Eigentlich wünscht man sich immer, daß das Wetter beim Wegfahren schlecht ist, damit es einen guten Grund gibt, warum man wegfährt. LA hat uns diesen Gefallen nicht getan und die Sonne schien ungetrübt von der Früh weg. Die letzten Sachen waren schnell weggeräumt und wir konnten die letzten Stunden mit Tratsch mit unserem Freund verbringen.

Der hat mit dem Hausverkauf und dem Neukauf viel um die Ohren, denn glatt geht wie immer nichts. Und zusätzlich ist das Arbeitsleben in der USA nicht wirklich toll. Also insgesamt viele Dinge, um die man sich kümmern muß.

Um 14 Uhr wollten wir in Richtung Autovermietung aufbrechen, aber just zu dieser Zeit wurde es hektisch. Um die Zeit sollte ein Termitentyp vorbeischauen und das Haus wegen dem Verkauf zu checken, unser Freund mußte was vertragliches mit dem Nachbarn klären und die Maklerin hätte kommen sollen. Nichts davon ging gut, sodaß wir erst um 15 Uhr losgefahren sind. Unsere Koffer waren im Auto unseres Freundes, der uns bei der Autovermietung treffen wollte.

Die Autorückgabe verlief für Hertz relativ problemlos (für Alamo wäre es echt langsam gewesen), sodaß sich der traditionelle in-n-out noch ausging. Dort war wie immer echt viel los, aber wir kamen relativ flott dran. Es blieb also nur mehr die Fahrt zum Flughafen, aber die dauerte ziemlich lange. Megastau. Und wenn man sich überlegt warum, dann kommt einem der Gedanke, daß es ein extended weekend mit 4th of July war, wo wir am Freitag da waren. Das lies auch nichts Gutes für den Checkin erwarten. Wir konnten ja nicht einen Tag früher den online checkin schaffen, weil sie das BA Ticket mit dem AA Flug immer noch nicht hinbekommen.

Also sind wir mit 5 Gepäckstücken in der Hand in die Halle gekommen und es gibt dort immer noch AUSSCHLIESSLICH Checkin-Automaten. Die hatten vor drei Jahren nicht funktioniert, aber man ist ja optimistisch. Tatsächlich konnte der Automat die Pässe lesen, er fand aber keine passende Buchung dazu. Also eine Buchungsnummer… Zum Glück hat uns BA am Tag zuvor beim Scheitern des online-checkins eine eigene AA Buchungsnummer verraten, die ich geistesgegenwärtig fotographiert hatte. Mit der ging es tatsächlich weiter im Checkin. Wir wollten ein Gepäckstück mehr einchecken und auch das ging. Nur die böse europäische Kreditkarte mußte mehrmals gescannt werden, bis es ging. Dafür war es billiger als beim online-Checkin. Man bekommt vom Automaten die Boardingpässe (sogar auch für den Weiterflug) ausgedruckt und man stellt sich in die Schlange des Bag Drops an (die Gepäckbanderolen wurden auch vom Automaten ausgedruckt und man muß die selber draufkleben).

Der Typ beim Bagdrop fand dann, daß unsere drei Checkin-Gepäckstücke unterschiedlich schwer waren (obwohl unsere Kofferwaage sagte, sie sind alle gleichschwer): Eines 1lb zu viel, eines ok und eines 1lb drunter. Das konnte er so nicht hinnehmen und wir mußten aus der Schlange raus und alles umpacken. Beim zweiten Versuch war er mit allen drei Gepäckstücken zufrieden und wie durften uns zur Sicherheitskontrolle begeben.

Astrids Trolley und Rucksack waren beide sehr suspekt und sie durfte beide ausräumen. Das Celery Salt mußte sogar geöffnet werden und eine Probe wurde untersucht. Was tut man nicht alles für die Sicherheit. Beim Gate wird bei AA offenbar sehr gespart, denn ich schätze maximal die Hälfte des Flugzeuges konnte dort sitzen. Und es dauerte…

Das Boarding wurde auch eher kompliziert gemacht (von vorne nach hinten) damit es mehr Chaos gibt. Lange saßen wir auf unserem Dreiersitz und der dritte Sitz blieb frei. Sollten wir Glück haben? Wir hören schon die Durchsage Boarding complete und der Sitz ist immer noch frei. Wirklich?

Nein, natürlich nicht, der Vater einer mexikanischen Großfamilie hat sich hingesetzt, zwei ganze Reihen in der Mitte gehörten dazu. Und die Kids waren eher jung und waren damit beschäftigt sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Das konnte ein unterhaltsamer Flug werden. Und wir warteten und warteten.

Irgendwann teilte uns der Kapitän mit, daß es aufgrund des extended weekends zu unglaublichem Stau auf LAX gekommen sei und wir mit einer Stunde Wartezeit bis zum Losfahren rechnen müßten.

Also sind wir eine Stunde rumgesessen… Pünktlich eine Stunde später ging es über tausende Runways zur Startbahn. Man hätte schon glauben können, sie wollen auf Rollbahnen nach LHR kommen. Endlich der Start…

Über dem Meer waren dann doch ein paar Wolken zum Abschied. Catalina Island schaute durch die Wolken. Da waren wir eigentlich noch nie… Eye rolling smile Aber mit den Wolken ist es eh gaaaanz grauslich dort. Winking smile

Nach dem üblichen Bogen über dem Meer kehrten wir schnell nach LA zurück; halt viel höher.

In Richtung Las Vegas wird es ganz schnell trocken, die Sonne war auch schon tief.

Es zeigte sich, daß bei AA Sicherheit optional ist. Der Mexikaner neben mir hatte seine Tochter ungesichert am Schoß, beim Starten und Landen, Leute rennen beim Angeschnallt Zeichen durch die Gegend und keinen stört es, und ganz generell scheinen Vorschriften nur optional zu sein. Trotzdem haben wir London ohne die Verspätung aufgeholt zu haben erreicht. Dort sah man immer wieder durch die Wolken durch. Gewackelt hat es schon den ganzen Flug lang, beim Anflug auf London wurde es noch viel spannender.

Da wir nur gute zwei Stunden Layover hatten, wurde es mit der Verspätung schon recht knapp. Überraschend waren wir schon auf Terminal 3 (wir hätten eigentlich auf Terminal 4 landen sollen), sodaß wir uns den Bus gespart haben, die Sicherheitskontrolle aber nicht. Diesesmal war mein Rucksack hochgefährlich und wie bei den Briten üblich ergibt das Wartezeiten, denn Personal haben sie dort viel zu wenig. Es zeigte sich jedoch, daß wir uns umsonst beeilt hatten, denn aufgrund des Windes und der z.T. schweren Gewitter in der Umgebung war auch der Flug eine Stunde verspätet.

Da das Essen bei AA entweder in homeopatischer Menge oder ungenießbar ist, im Idealfall beides zusammen (das Frühstück besteht aus einem Becher Joghurt) hatte ich echten Hunger. Bei eat. kann man Suppen kaufen und die sind für britische Verhältnisse sogar genießbar. Gehen wir halt davon aus, daß der billige Flug mit wenig Umstiegszeit das schlechte Service und den Kauf einer Suppe am Flughafen wert ist.

Ziemlich wackelig ging es von LHR weg und ein wenig konnte man noch den Boden sehen bis über Deutschland die Wolkendecke ziemlich geschlossen war. Erst über Österreich riß es immer wieder auf, sodaß wir Mistelbach mit der neuen Umfahrungsstraße sehen konnten.

Das Aussteigen ging flott voran, die Koffer kamen eher langsam aber der Zoll wollte wenigstens nix wissen. Wir wurden schon mit einem Auto erwartet und der Heimweg ging problemlos von statten. Kaum zuhause angekommen, sahen wir es blitzen. Also schnell die vielen Koffer über die Treppen raufgeschleppt. Kaum war alles in Sicherheit, schon schüttete es draußen wie nur was.

Willkommen daheim.

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