Hausboot – Tag 14

Der letzte Fahrtag und Hunt for silver ghost – part 1. Klingt jetzt ur spannend, war es auch. Der Tag begann aber wie in den letzten Tagen üblich neblig. Nur heute wenigstens extrem neblig. Die ersten drei Schleusen bis zum Kanalende waren kaum sichtbar. Ich habe mich halt dem Kanal ‘entlanggetastet’.

Die erste Schleuse war schon spannend. Die Schleusenwärterin gestern meinte, ‘na klar könnt ihr um 9 kommen’. Wir waren da, sonst aber niemand. Astrid meint: Die ist doch prinzipiell automatisch, also probier’ mal den Pömpel. Gesagt getan. Und tatsächlich, die Schleuse richtet sich her und läßt mich reinfahren. Während ich mich nähere, beginnt sich aber das linke Tor wieder zu schließen. Also Gas geben und gut lenken. Ich habe es gerade noch geschafft. Astrid bedient die automatische Schleuse. Das eine Tor geht ganz zu, das andere folgt und …. verreckt. Die Ampel geht auf Störung. Gerade wie wir die Telefonnummer der Schleusenwärterin rausgesucht haben, kommt ein Schleusenwärter und fragt was los ist. Wir erklären was los ist. Ich meine: ‘The start was great, but then the door stopped’. Der Schelusenwärter meint: ‘Yes, the start is always good, but…’. Also hatten wir einen Schleusenwärter mit Witz *UND* er konnte Englisch! Er meinte dann: ‘I will safe you!’

Er hat das Ding in den manuellen Mode gestellt und damit ging es so halbwegs. Er hat uns dann auch durch die zwei anderen Schleusen manuell durchgeschleust. Scheint ein echtes Qualitätsprodukt zu sein. Natürlich kehrten wir auch zur Schleuse mit dem Riesenstrudel zurück. So sieht das beim Rausfahren aus: Ein kleines Warnschild. Ich habe es mit viel Gas geschafft und bin nicht angeklatscht.

Der Vormittag blieb dann neblig. Bei einer der Schleusen am Canal du Lateral redete die Wärterin wieder wie wild auf mich ein. Ich frage: ‘English?’ Sie natürlich wieder kein Wort, redet aber weiter auf mich ein. Ich daher: ‘The locks are closed for lunch break?’ Sie: ‘QUI!!!’. Ich: ‘We will continue at 1. Ok?’. Sie: ‘Oui!!!’. So leicht könnte es sein.

Wir haben vor der nächsten Schleuse die Mittagspause verbracht und da kam dann binnen Minuten die Sonne raus. Also ab auf Deck und Sonne genießen!

Der Schleusenwärter kam zur Sicherheit eine Viertel Stunde zu spät (wahrscheinlich rechnet er die Mittagspause bis zum Wegfahren mit dem Auto) und Astrid hat geübt mitgekurbelt. Sie war heute motiviert, denn sie wollte noch auf den Hunt der zweiten Katze gehen. Möglichst bald.

Der restliche Nachmittag war strahlend sonnig, sodaß ich wieder in Sandalen und kurze Hose wechseln konnte. So könnte ich jeden Tag verbringen!

Da wir Dijoin wegen der Katzenjagd ausgelassen haben, kamen wir schon gegen 16 Uhr in unseren Zielhafen.

Dort haben wir perfekt im Retourgang angelegt. Astrid ist gleich ins Büro gelaufen und hat unser Auto übernommen. Und schon ging es per TomTom zur Katzenjagd. Die Straßen sind spannend schmal und extrem hügelig. Die Franzosen fahren wie bei einer Rally. Und zwischendurch gibt es noch riesige Traktoren. Da kommt Freude auf.

Ach ja, mein Auto mag wohl keine Fremden Lenker und hat sich entschieden einen ‘Fehler im Abgassystem’ zu melden. Immer gut, wenn man 1500km von zuhause entfernt ist. Mal sehen wie das weitergeht.

Wir haben nach 50 flotten Minuten (zum Glück regelt mein Auto nicht wie beim letzen ähnlichen Fehler bei 80 km/h ab) den Katzenplatz erreicht und Astrid ist auf die Jagd gegangen. Nur da war unser silver ghost nicht zu sehen. Garnicht.

Eigentlich wäre eine Lebendfalle jetzt angesagt. Nur wer hat sowas schon zufällig mit (unsere steht zuhause in der Garage. Selbst schuld, wer nicht an sowas denkt Smile with tongue out). Das nächste Zoofachhandelgeschäft ist ca. 150km entfernt (meint Google, ich glaub’s nicht, hab aber keinen Gegenbeweis), aber der nächste Mega-Carefour ist nur 16km weg. Also düse ich los, während Astrid weiter sucht und ruft.

Das Ding ist mindestens so groß wie ein Super-Walmart, Es gibt eigene Spuren zum Hinkommen auf den Parkplatz (wie in der SCS). Innen ist er riesig und hat jede Menge Nebengeschäfte. Eines davon ist ein voller Inter Sport!

Leider haben sie es in Frankreich nicht mit lebend. Selbst die Mäuse- und Rattenfallen sind alle letal; alternativ gibt es noch Gift. Also unverrichteter Dinge zu Astrid zurück (btw. entlang des bekannten Kanals) und mit ihr zum Boot zurück zum Zusammenräumen.

Morgen um 8 Uhr ist Abgabe. Danach will es Astrid noch einmal probieren.

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