Houston Space Center & in-n-out in TX

Von Lafayette war es nur noch ein Katzensprung nach Houston, den wir zeitlich passend gut geschafft haben. Warum zeitlich passend? Weil COVID hier zu interessanten Dingen geführt hat. Um Menschenansammlungen zu vermeiden, bucht man jetzt nicht nur einen Tag für das Ticket, sondern auch eine Eintrittszeit. Also ist die Anfahrt noch besser zu planen, einfach mal vorbeischauen geht garnicht.

Unser Timing wäre aber in der Früh fast sabotiert worden: Ein Idiot mit Klein LKW hat es geschafft, nicht irgendwo am leeren Parkplatz zu parken, sondern 2cm von meinem Außenspiegel entfernt. Ich konnte daher nicht einsteigen. Der Mann an der Rezeption meinte, er müßte jetzt den Fahrer suchen gehen. Darauf wollten wir nicht warten, also habe ich mich durch die Beifahrertüre in den Fahrersitz gequält. Astrid wollte das unbedingt für die Nachwelt festhalten.

Nach ein wenig Fahren auf der Interstate, wollte Astrid den Morgen mit einem Starbucks begrüßen. Also schnell mal von der Interstate runter und zum örtlichen Starbucks gefahren. War jetzt nicht sehr voll, aber die Angestellten sind wie die Irren rumgeflitzt. Und das konnten wir echt gut beobachten. Es machte uns auch stutzig, warum einige fertige Getränke beim Abholen standen und keiner holte sie. Aber mit der Zeit kamen wir drauf. Es wurde bei denen nie was fertig. Wir haben so fast eine halbe Stunde auf einen simplen Frappoccino gewartet. Da waren wir dann schon gespannt, ob sich das mit unserer Uhrzeit noch ausgehen würde. Astrid hat daher angerufen und bekam die überraschende Antwort: Man darf nur nicht VOR der genannten Uhrzeit reingehen, wann danach ist egal.

Also weiter auf die Interstate nach Houston. Über typische US Brücken, die selbst auf normalen divided highways plötzlich entstehen können.

TomTom hat eine Route gefunden, wo es weniger Interstates und Stau geben soll. Der sind wir gefolgt und wir kamen tatsächlich ohne Stau hin. Auf den letzten Metern sollte man sich aber nicht täuschen lassen (TomTom hatte recht). man will nicht in das Johnson Space Center (mit dem riesigen Eingang mit Ampel), man will ins Houston Space Center (das für Touristen).

Ach ja, Tickets. Die haben wir wieder online bei Tripadvisor gekauft, weil sie da wesentlich billiger als beim Space-center selbst sind. Wir haben wieder ein PDF mit 2 Strichcodes bekommen und sind damit sogar ein paar Minuten vor unserer Uhrzeit reingegangen. Und die parkgebühr wollten sie uns auch nicht verrechnen. Doppelt gespart. Drinnen kommt man in einen dunklen großen Saal, in dem alle ‘normalen’ Exponate zumindest den Anfang haben.

Wie wir gesehen haben, daß es Tram-Touren gibt, sind wir (wie Astrid erfragt hat) zum Guest Relations Schalter gegangen und haben eine Tour gratis gebucht. Leider darf man nur eine Tour auf einmal buchen und wenn man zu Mittag kommt, geht sich die zweite nicht mehr aus. Also sind wir auf die blaue Tour gegangen: Center für Mockups und Raketengarten.

Da es aber bis zum Beginn der Tram-Tour noch ein wenig zeit zum Totschlagen gab, sind wir zur Ausstellung der ISS gegangen. Die ist überraschend groß und ist aufgrund der fehlenden Gravitation sehr seltsam eingerichtet.

Weiter ging es zum schon anfangs gezeigten Exponat der Boing 747 mit Orbiter (so heißt das Ding, das die meisten Space Shuttle nennen wirklich). Da fährt man mit einem Lift hoch und schon kann man in den Orbiter einsteigen.

Das Bild vom Laderaum schaut groß aus, aber man sollte nicht vergessen, die Astronauten haben nur das Cockpit (letztes Bild) und den Raum drunter zur Verfügung. Da wird es schon viel enger. Und für Wolfgang habe ich das Klo vom Space-Shuttle aufgenommen. Das ist überraschend öffentlich.

Auf Stufen geht es 3 Stockwerke runter, wo man die Kombination gut sehen kann. In der Boing erfährt man, daß es das einzige und wahre Flugzeug ist, das sie dort ausstellen. Der Orbiter ist ein 1:1 Mockup. Im Flugzeug erfährt man auch, wie es überhaupt zur Idee des Huckepackflugzeugs kam. BTW, innen haben sie fast alles rausgeräumt (selbst die Verkleidung) um Gewicht zu sparen, dafür haben sie Stahlgewichte in die Nase und Schotter in den Laderaum gepackt, damit die Balance gepaßt hat. besonders ehrenwert bemerkt wurden zwei Personen, die das ganze vorher als Modellflugzeuge gebaut haben und damit bewiesen haben, daß es zumindest im Modell klappt.

Spannend ist auch die Brücke, über die man vom Turm ins Space Shuttle eingestiegen ist (Orbiter + Raketen = Space Shuttle). Sehr gute Rundumsicht. Das stelle man sich mal in der echten Höhe vor. Die Astronauten müssen da btw. 3 Stunden vor dem Start schon drübergehen und werden drinnen angeschnallt. Das muß ein langes Warten sein.

Ach ja, langes Warten. Sie wollen nun doch mal wieder auf den Mond mit Menschen zurückkehren. Das Projekt heißt Artemis. Ist aber eigentlich nur ein Zwischenschritt, um Menschen auf den Mars zu schicken. Sie halten sich dabei aktuell an bewährte Technik. SLS heißt die Trägerrakete. Da nehmen sie einfach 4 Triebwerke vom Shuttle (seit 30 Jahren unverändert) plus zwei Boosterraketen. Weil sie die Trägerrakete aber als Einwegteil bauen, können sie mehr Leistung aus den 4 Triebwerken holen und daher nennen sie das Ding, stärkste Rakete aller Zeiten. Der neue Teil ist der Teil, wo die Menschen drin sitzen sollen. Heißt Orion. Wie man da zu Viert lange zeit aushalten soll, ist mir schleierhaft.

Dann ging es endlich auf die Tram-Tour. Damit fährt man gleich nebenan in das ‘echte’ Space-Center in die ‘echten’ Gebäude. Am Weg dorthin hört man so ein paar allgemeine Stories über verschiedene Gebäude und über die gehisste Flagge, die so lange gehisst bleibt, wie zumindest ein US Astronaut im All ist. Da sie bei der ISS dauernd jemand haben, ist die Flagge schon lange gehisst.

Im Mockup Building darf man auf die Galerie gehen und sieht die Halle, wo sie alle 1:1 Modelle haben. Darin trainieren sie die Astronauten und testen, ob Experimente da eh gehen. Sie haben natürlich auch Modelle von Orion und anderen Teilen, die sie bauen wollen oder schon im All rumschweben.

Der Raketengarten ist schwach (im Gegensatz zu dem in Cape Canaveral) zwei Raketen stehen vor dem Hangar der Saturn V.

Und dann natürlich die Saturn V im Hangar. Die ist quasi der NASA ihr Zwentendorf, denn es handelt sich um eine echte volle Saturn V. Da sie aber mit Apollo 17 aufgehört haben, hatten sie keine Verwendung mehr dafür. Also liegt sie hier zum Ansehen rum.

Nach der Rückkehr der Tram, haben wir uns noch einen halbstündigen Film über die Sicht der Astronauten auf die Erde angesehen und sind dann dem Hunger gefolgt. Astrid liebt in-n-out und findet die US-Ostreise quasi sinnlos, weil sie keinen in-n-out bekommt. Das konnten wir aber ändern, denn in-n-out hat nach Texas expandiert. In Houston gibt es 4 Restaurants, in Dallas 5.Wir haben das südlichste in Houston gesucht, da wir an dem Tag noch nach Galveston wollten. Die Fahrt zum in-n-out durch Houston war aber doch ziemlich stressig. Houston hat ein sehr seltsames Straßensystem und alle fahren ohne jegliche Rücksicht auf Limits oder Hinweise. 15 über postet Limit ist dort auf allen Spuren das Minimum.

Nach einer Stunde dahindüsen haben wir den in-n-out endlich erreicht. Der TomTom hat es uns dabei auch nicht immer leicht gemacht, denn was ist schon der Unterschied zwischen links und rechts oder welche Rampe man fahren soll. Astrid war es das aber wert (bin ja ich gefahren), der Burger war wieder unerreicht gut.

Mit vollem Bauch ging es zu unserem Campingplatz auf Galveston Island, den wir beim letzten orangen Glühen über dem Meer erreicht haben. Leider waren die Gelsen trotz Wind und Meeresnähe noch sehr munter, sodaß wir ziemlich rasch ins Zelt gingen und so nicht mehr den Pool nutzen konnten. Wirklich schade.

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