Nicht nur wegen dem Wetter ein mühsamer Tag.
Der Tag begann für mich überraschend bewölkt. Man könnte auch sagen komplett bewölkt. Daher konnten wir den Morgen direkt am Meer nicht ganz so genießen wie geplant. Es war jetzt nicht kalt oder so, aber alle liefen gleich in Jacken und dicken Pullovern rum. Ich hätte gerne alle mal für eine Runde November nach Österreich eingeladen. Wir hatten wie immer wenig einzupacken (der große Vorteil eines RVs) und schon waren wir auf der Straße. Der erste Shoppingauftrag des Tages war einen zweiten Harry Potter Weihnachtszug bei Aldi zu bekommen. Daher führte uns der Weg nicht über die Halbinseln, sondern über Dapto. Der Aldi ist spannend, weil die Adresse an der Hauptstraße liegt, der Parkplatz aber von hinten zu erreichen ist. Der Aldi hatte aber leider garnichts mehr von dem Zeugs. Den nahen Fo Guang Shan Nan Tien Temple haben wir ausgelassen, weil der zwar ur schön sein soll, aber die Zutrittsregeln mit barfuß und sonstigen Auflagen uns zu viel waren. Der nächste Aldi war in Wollongong, der (wie ich jetzt weiß) drittgrößten Stadt von NSW. Genauso hat sich die Anfahrt auch angefühlt und überall waren sehr hohe Häuser. Die Hoffnung auf einen Parkplatz mit unserem Hochdach schwand. Aber, wir wurden positiv überrascht, der Aldi hat einen Gratisparkplatz, wobei uns der Einfahrtsschranken zunächst geschreckt hat. Ist aber nur eine Zeitbegrenzung, da ein Stadion und der Beach sehr nahe sind. Leider sind wir auch dort nicht fündig geworden und Astrid hat die Hoffnung noch so einen Zug zu bekommen begraben. Wir haben uns von da an geweigert die M1 zu fahren und sind entlang des Meeres durch die kleinen Städtchen gefahren.
Mehr durch Zufall als durch Planung haben wir die berühmte und echt oft fotographierte Sea Cliff Bridge gefunden. Wenn man da nachliest sind es eigentlich zwei sich berührende Brücken, aber wenn man drüberfährt, kümmert einem das wenig. Die Brücke mußte gebaut werden, da die alte Straße ständig wegen Felsstürzen gesperrt war. Der anliegende Fels ist ‘morsch’. 2005 war das Ding in nur 18 Monaten gebaut fertig. Es gibt einen gesperrten Weg zu einem inoffiziellen Lookout, wo sich die sperre schon selbst erklärt hat. Ein Typ hat sich 20m vom Abgrund hingesetzt, das ganze Stück ist abgefahren und nach den horizontalen 20m folgten 40 senkrechte Meter. Also lieber doch von den beiden kleinen Parkplätzen an den Enden schauen. Oder eine Astrid bei der Fahrt aus dem Fenster hängen lassen.
Man kann aber auch ein paar Kilometer weiterfahren, denn am Eingang zum Royal National Park kann man noch einmal stehenbleiben und sieht das ganze aus der Ferne sehr gut. Wenn nicht gerade der Nebel über das Meer reingekommen wäre. Ah ja, ein Zoom wäre auch noch sehr von Vorteil.
Unser nächstes Ziel waren die Figure 8 Pools. Wenn man dem Link folgt sieht man, daß das echt hübsch aussehen soll. Wir hatten nur das klitzekleine Problem, daß die ganze Straße dorthin für Bauarbeiten gesperrt war. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht den Mega-Bug aller Navis entdeckt hätten. Mein TomTom meinte, nicht schlimm, fahr weiter und ich habe einen anderen Weg. Da das doch ziemlich weit war, bat ich Astrid das mit Google abzustimmen und beide waren der gleichen Meinung. Kann also nicht so schlimm sein. Die Wahrheit ist aber wesentlich ernüchternder: Es gibt keinen anderen Weg und beide Navis trauen sich nicht auf der Straße umdrehen. Also schicken sie dich 20+km in ein Dorf zum Umdrehen!!! Sehr uncool. Das nächste Ziel wäre Eagle Rock gewesen, aber da brauchst ein 4WD Auto. Wohl auch nicht. Also weiter den durchaus schönen NP entlang.
Wir waren dann überrascht, daß es ein Visitor Center mit Parkplatz gibt. Das wollten wir uns ansehen (wäre das erste Visitor Center in Australien gewesen) und Astrid wollte austreten gehen. ABER es ist auch der erste NP, der die Nutzung des Visitor Centers von einem Eintrittsgeld abhängig macht. Alleine den Parkplatz für das Visitor Center oder die Picknick-Area befahren kostet Eintritt! Nein, danke, damit haben wir am letzten Fahrtag auch nicht angefangen. Ein paar Kurven danach ist der NP sehr abrupt aus und man landet in den Vororten von Sydney.
Unser nächstes Ziel war im Norden von Sydney. Andi hat ein online Geschäft gefunden, das Mountain T-Shirts verkauft, darunter 2 special editions, die es nur da gibt. Er bat mich welche mitzubringen, da der Shop den internationalen Versand eingestellt hat. Eigentlich dachten wir, das wird easy, weil wir ja ohnehin aus dem Norden kommen. Da wir Sydney aber umfahren haben und jetzt aus dem Süden kamen, mußten wir einmal quer durch. Das sah schon nach Spaß aus. Unsere Zusatzaufgabe: Wir wollten keine der in Sydney häufigen toll roads nehmen. Wie wir da so schauen, wo uns mein TomTom hinführen will, sieht Astrid einen Christmas Shop. Nur wo parkt man da? Eine Runde gefahren, weil es Stand additionally parking in rear (wobei additionally spaßig ist, vorne ist es ein winziger Autoplatz). Die hintere Einfahrt geht eigentlich zu einer Werkstätte, nur daneben ist auch noch ein Loch in den Keller, wo man 2 Autos parken kann. Wieder nix für uns. Also parken wir uns schräg in den Hinterhof. Das ist dann schon die Meisterprüfung mit dem RV. Aber schon am Eingang fangen nicht nur die Augen von Astrid zu leuchten an.
Astrid hat sich in dem Geschäft ziemlich ausgetobt, die meisten zurückgelassenen Sachen gingen einfach nicht in ein Gepäckstück (wie ein lebensgroßer singender Weihnachtsmann). Astrid war happy (wir haben sogar ein Bonusding gratis bekommen, weil wir so viel gekauft haben) und ab ging es durch die Stadt. Die Gratisroute nimmt das mit durch die Stadt ur ernst.
Am letzten BIld sieht man schon, daß es auf die Harbour Bridge zugeht. Und schwups ist man auch schon drauf.
Im Norden wurden wir schon erwartet. Wir haben noch den vorhandenen Warenstand erleichtert, da der Shop seit dem Verkauf von Mountain mit den T-Shirts aufhört. Schade, aber nun habe ich auch special editions, die nicht mehr nachproduziert werden.
Von da ging es auf einer nicht ganz so zentralen Strecke zu unserem ‘Campingplatz’. Warum unter Anführungszeichen? Na schaut mal unseren Campingspot an.
Das ist nicht besser als ein Parkplatz bei einem Shoppingcenter. Das Bad ist altmodisch und selbst die Rezeption ist in einem zusammenfallenden mobile home. Warum haben wir das aber trotzdem genommen? Auf der offiziellen Seite von Sydney werden extrem viele Campingplätze gelistet. Warum nicht einen der anderen? Weil man auf der Liste alle Campingplätze der Gegend bekommt und 5 Stunden Anfahrt nach Syndey normal sind. Das sind also die Campingplätze für Sydney-Leute, die ein verlängertes Wochenende AUSSERHALB verbringen wollen. Mit S-Bahn-Nähe gibt es praktisch nur 2 (und Nähe sind eine halbe Stunde zu Fuß). Der und ein Big4, wo die Nacht mehr als in einem Hotel kostet. Also war es der. Wir wußten beim Buchen nur nicht, wie grauslich der ist.
Wir sind dann noch einmal raus zum Einkaufen und Essen gefahren und damit war die große Runde fast schon zu Ende.